Alllianz teilt Tochter Dresdner vor Aufspaltung
14.03.2008, 16:29 UhrDer Münchener Versicherer Allianz bereitet seine Tochter Dresdner Bank auf eine mögliche Zerschlagung oder eine Fusion mit einem anderen Institut vor. Das Geldhaus soll in eine Investmentbank und eine Privat- und Geschäftskundenbank aufgespalten werden. Diese gesellschaftsrechtliche Trennung billigte am Freitag der Dresdner-Aufsichtsrat, wie ein Banksprecher sagte. Die Dresdner Bank soll als Holding unter dem Dach der Allianz erhalten bleiben. "Damit haben wir die Voraussetzung geschaffen, aktiver am Konsolidierungsprozess im deutschen Bankenmarkt teilzunehmen", sagte der Sprecher.
In der Vergangenheit hatte es in Medienberichten immer wieder Spekulationen gegeben, dass die Dresdner Bank mit der möglicherweise bald zum Verkauf stehenden Postbank zusammengeführt werden könnte. Die Aufspaltung könnte aber auch auf einen Verkauf der angeschlagenen Investmentbank Dresdner Kleinwort hinauslaufen, die derzeit wegen der weltweiten Finanzkrise mit Milliardenbelastungen zu kämpfen hat und deswegen im Schlussquartal 2007 tief in die roten Zahlen rutschte. Auch für das laufende Jahr hatte Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter weitere Belastungen vorausgesagt, unter anderem wegen der von der Bank verwalteten Zweckgesellschaft K2. Im Investmentbanking sollen wegen der Krise bei Dresdner Kleinwort 450 der weltweit 6000 Stellen wegfallen.
An der Börse kamen die Pläne der Dresdner Bank gut an. Der Kurs der Allianz-Aktie zog nach Bekanntwerden ins Plus und notierte gut ein Prozent fester bei 112,80 Euro.
Seit der 24 Mrd. Euro teuren Übernahme im Jahr 2001 hat die Allianz die Dresdner Bank immer wieder umgebaut, um sie an Wettbewerber heranzuführen - aber ohne durchschlagenen Erfolg. Allianz-Chef Michael Diekmann hatte jahrelang betont, das Geldhaus sei dennoch integraler Bestandteil des Konzerns. Auf der Bilanzpressekonferenz des Versicherungsriesen vor ein paar Wochen war er jedoch Fragen nach der Zukunft der Dresdner Bank ausgewichen und hatte lediglich gesagt, die Vorstände der Banktochter hätten noch immer sein Vertrauen.
Quelle: ntv.de