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E.ON unterliegt in Russland Enel schnappt Anteil weg

Der deutsche Energieversorger E.ON hat bei seiner geplanten Expansion in Russland einen Dämpfer erlitten. Der Konzern unterlag am Mittwoch bei der Versteigerung des 25-prozentigen Anteils am russischen Versorger OGK-5 seinem italienischen Konkurrenten Enel, der für 1,5 Milliarden Dollar den Zuschlag erhielt.

Aus Sicht von E.ON wäre ein höheres Gebot nicht wirtschaftlich gewesen, sagte ein Konzernsprecher in Düsseldorf. Welchen Preis E.ON bereit war zu zahlen, sagte er nicht. Konzernchef Wulf Bernotat hatte zuletzt die mögliche Investitionssumme mit etwa einer Milliarde Euro beziffert.

Der E.ON-Sprecher kündigte an, der Konzern werde sich weiter an der Privatisierung russischer Stromversorger beteiligen und als nächstes eine Offerte für Anteile an der OGK-4 abgeben. Die russische Energieholding RAO UES will ihre Töchter (OGK-3, OGK-4, OGK-5, TGK-1, TGK-3, TGK-8, TGK-9 und TGK-10) teilweise privatisieren, um Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes und die Erneuerung von Kraftwerken stemmen zu können. Enel hält künftig 25,03 Prozent an OGK-5 und will diesen Anteil weiter ausbauen, wie ein Sprecher ankündigte.

In den kommenden Monaten sollen insgesamt 20 russische Energiegesellschaften durch Versteigerung teilprivatisiert werden. Das Land hat einen enormen Investitionsbedarf bei der Modernisierung seines Stromnetzes und seiner Kraftwerke. Präsident Wladimir Putin hatte im April der russischen Stromwirtschaft Investitionen von umgerechnet etwa 343 Milliarden Euro bis 2020 zugesagt. Ziel ist es, die Energieproduktion bis dahin um zwei Drittel zu erhöhen.

E.ON will sich seit längerem am stark wachsenden russischen Strommarkt beteiligen und hat dafür bereits im vergangenen Jahr eine Projektgruppe in Russland eingerichtet. Vor einigen Wochen gründete der Konzern ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Energieunternehmen STS. Das Joint Venture will sich zum Ausbau der Marktpräsenz an der Privatisierung der Erzeugungsgesellschaft TGK-10 beteiligen und dort eine Mehrheit übernehmen.

Quelle: ntv.de

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