China, Indien, Brasilien Extremer Stahlhunger
14.04.2008, 19:58 UhrDer weltweite Stahlverbrauch wird in diesem Jahr nach Einschätzung des Branchenverbandes IISI ein Rekordniveau erreichen. Für 2008 prognostizierte der Verband einen Anstieg um 6,7 Prozent auf 1,28 Milliarden Tonnen. 2009 könne der Verbrauch auf 1,363 Milliarden Tonnen klettern.
Das Wachstum werde allerdings vor allem von wirtschaftlich aufstrebenden Ländern wie China, Indien, Brasilien und Russland vorangetrieben. Allein in China werde der Verbrauch voraussichtlich um 11,5 Prozent steigen. Die Volksrepublik würde damit 35 Prozent des weltweit hergestellten Stahls verarbeiten.
In den 27 EU-Staaten werde der Verbrauch des Werkstoffs 2008 lediglich um 1,6 Prozent auf rund 195 Millionen Tonnen zulegen, hieß es. Isolierte Zahlen für Deutschland legte das Institut nicht vor. Die in Düsseldorf ansässige Wirtschaftsvereinigung Stahl rechnet hierzulande in diesem Jahr ebenfalls mit einer Steigerung der Nachfrage um 1,6 Prozent auf 30,3 Millionen Tonnen.
Eine Trendwende sieht das IISI in Nordamerika. Dort werde für 2008 ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet und 2009 ein Plus von einem Prozent. 2007 war der Verbrauch jenseits des Atlantiks um rund neun Prozent zurückgegangen, was das IISI unter anderem auf die sich abschwächende Wirtschaftsentwicklung in den USA, Kanada und Mexiko zurückführte.
In Deutschland profitieren seit Jahren führende Konzerne wie ThyssenKrupp und Salzgitter von dem weltweiten Stahlboom. Hauptabnehmer sind die Bauindustrie, der Maschinenbau und die Automobilhersteller. Die in Deutschland ansässigen Stahlunternehmen produzierten im vergangenen Jahr 48,5 Millionen Tonnen Rohstahl - 2,8 Prozent mehr als 2006. Nach den Zuwächsen der vergangenen Jahre ist aber das Ende der Fahnenstange vorerst erreicht. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl erwartet 2008 in Deutschland eine Rohstahlerzeugung auf dem Vorjahresniveau.
Quelle: ntv.de