Schaeffler unter Druck Finanzchef muss gehen
18.02.2009, 11:52 UhrDer Finanzchef des hoch verschuldeten Autozulieferers Schaeffler, Thomas Hetmann, muss einem Pressebericht zufolge auf Druck der Banken gehen. Hetmann verhandele derzeit über die Details seines Aufhebungsvertrages, berichtete die "Financial Times Deutschland". Zudem hätten die Kreditgeber ein Krisenteam der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in das fränkische Familienunternehmen beordert, um ein unabhängiges Bild von der finanziellen Lage zu bekommen.
Ein Schaeffler-Sprecher wollte dazu zunächst keine Stellungnahme abgeben. Er bestätigte allerdings, dass das Unternehmen die frühere Schaeffler-Finanzchefin Mary Jo Gresens Anfang Februar als Beraterin engagiert habe. Gresens hatte bis 2006 bei Schaeffler die Funktion der Geschäftsführerin Finanzen inne. Nach einem Bericht des "Manager Magazins" soll die US-Amerikanerin Konzepte für die künftige Zusammenarbeit mit Conti erarbeiten. Sie gelte als Vertraute von Konzernchef Jürgen Geißinger.
Schaeffler ist nach der Übernahme des Hannoveraner Autozulieferers Continental mit mehr als zehn Mrd. Euro verschuldet. Das Unternehmen bemüht sich derzeit um staatliche Bürgschaften von vier Mrd. Euro. In der Politik gibt es jedoch Bedenken dagegen.
Für eine staatliche Überbrückungshilfe wollten heute mehrere tausend Schaeffler-Mitarbeiter am Konzernsitz in Herzogenaurach demonstrieren. Kundgebungen waren auch an den Schaeffler-Standorten Höchstadt/Aisch und Schweinfurt geplant.
Quelle: ntv.de