Bauern fordern Fleisch soll teurer werden
31.07.2007, 07:40 UhrDer Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, hat die starken Preisanstiege bei Milchprodukten verteidigt. Andere Lebensmittel müssten ebenfalls teurer werden, sagte Sonnleitner der "Passauer Neue Presse". "Auch die Preise für Schweine- und Rindfleisch müssen sich dringend erhöhen, damit die Bauern wettbewerbsfähig bleiben. Die Milchbauern wurden allerdings jahrelang gefesselt und geknebelt, für sie ist die Lage besonders katastrophal."
In den letzten Jahrzehnten seien Nahrungsmittel im Verhältnis zu den Löhnen immer billiger geworden, betonte Sonnleitner. Das Einkommen der Bauern sei gesunken, gleichzeitig mussten sie aber immer mehr für Löhne, Energie oder Dünger bezahlen.
Der Generalsekretär des Bauernverbandes, Helmut Born, forderte ein Ende der Milchquotenregelung. "Wir wünschen ein klares Signal der Politik, dass wir aus dieser Regelung aussteigen", sagte er der "Rheinischen Post". Die Bauern akzeptierten, dass die Milchquote der EU bis 2015 gelte. Danach aber sei ein Ausstieg fällig.
Die Bundesregierung hält den Preisanstieg bei Milchprodukten für überzogen. Die höheren Erzeugerpreise und die weltweite Verknappung von Milch rechtfertigten keine solche Belastung der Verbraucher, sagte Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU). Ein Päckchen Butter könnte nach Berechnung der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle mehr als 35 Cent teurer werden. Das Bundeskartellamt will die Preise unter die Lupe nehmen.
Quelle: ntv.de