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"Wir haben noch Zeit" Frau Schaeffler ganz cool

Der angeschlagene Wälzlagerhersteller Schaeffler sieht trotz seiner desolaten Finanzlage keinen Grund zur Eile bei der Erarbeitung eines Rettungsplanes. Die Gläubigerbanken drängten Schaeffler derzeit nicht, sagte Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler dem "manager magazin". Sie fügte hinzu: "Wir haben noch Zeit."

Beim Ruf nach Staatshilfe im Januar hatte es geheißen, ein Sanierungskonzept werde in Kürze vorgelegt. Seitdem fordern Politiker und Manager der Beteiligung Continental von Schaeffler klare Aussagen, wie es weitergehen soll - bislang ohne Erfolg.

Die Gläubigerbanken sind früheren Angaben aus Finanzkreisen zufolge grundsätzlich bereit, Schaeffler zahlungsfähig zu erhalten, damit das Unternehmen in Ruhe ein Sanierungskonzept ausarbeiten kann. Dank einer Zwischenfinanzierung, auf die sich die Banken - darunter vor allem die Commerzbank und die Royal Bank of Scotland - mit Schaeffler geeinigt hätten, sei die Liquidität des fränkischen Familienkonzerns bis Anfang kommenden Jahres sichergestellt, hatte es geheißen.

"Conti-Kauf war richtig"

Die Übernahme von Conti hält Maria-Elisabeth Schaeffler weiterhin für richtig, auch wenn sie durch den Schritt wohl die Kontrolle über ihre Firma verlieren wird. "Was Conti und Schaeffler zusammen anbieten, kann man gar nicht zusammenkaufen auf dieser Welt. Das ist einfach einzigartig", sagte sie. Sie sei überzeugt davon, "dass unsere Sache die richtige ist. Deshalb glaube ich, dass sich eine Lösung finden wird."

Schaeffler hat sich mit der Übernahme des drei Mal größeren Autozulieferers aus Hannover verhoben. Wegen der hohen Schuldenlast nach der Übernahme und wegbrechender Aufträge aus der Automobilindustrie hatte Schaeffler jüngst erklärt, frisches Kapital von bis zu sechs Mrd. Euro zu benötigen. Derzeit zahlt Schaeffler im Monat allein rund 70 Mio. Euro an Zinsen.

Der Eigentümerfamilie um Georg Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth droht der Verlust von großen Teilen ihres Unternehmens an die Gläubigerbanken. Die wahrscheinlichste Option zur Sicherung des Überlebens der Firma ist Finanzkreisen zufolge der Tausch von Schulden in Eigenkapital. Zudem wird laut Kreisen über einen Verkauf der Continental-Anteile an die Banken diskutiert, um Schaeffler Liquidität zu verschaffen.

Quelle: ntv.de

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