England spürt Finanzmarktkrise Gedämpftes Wachstum
23.01.2008, 12:39 UhrDas Wachstum der britischen Wirtschaft hat sich im Sog der Finanzmarktkrise im vierten Quartal 2007 abgeschwächt. Das Plus fiel mit 0,6 Prozent so niedrig aus wie seit dem dritten Quartal 2006 nicht mehr, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch in London in einer ersten Schätzung mitteilte. Im dritten Quartal war die Wirtschaft noch um 0,7 Prozent gewachsen. Volkswirte hatten nun mit einer Abschwächung auf 0,5 Prozent gerechnet. Für das Gesamtjahr ergab sich ein Wachstum von 3,1 Prozent. Damit legte die Wirtschaft so stark zu wie seit 2004 nicht mehr, als der Anstieg 3,3 Prozent betrug.
Hauptgrund für das langsamere Wachstum im Endspurt des vergangenen Jahres war die schwache Entwicklung der Finanzbranche. Die Daten dürften nichts an der Erwartung ändern, dass die britische Notenbank bald die Zinsen senken wird. Allerdings könnte die geldpolitische Lockerung womöglich geringer ausfallen als bislang gedacht. Bei ihrer Januar-Sitzung tastete die Bank von England (BoE) den Leitzins nicht an und beließ ihn bei 5,5 Prozent. Im Dezember hatte sie den Schlüsselzins für Kredite an Geschäftsbanken um einen viertel Prozentpunkt gesenkt. Eine Mehrheit der Analysten sagt für Februar eine weitere Lockerung voraus. Die US-Notenbank (Fed) hat die Zinsen in den Vereinigten Staaten am Dienstag überraschend um 75 Basispunkte gesenkt, um die Folgen der globalen Finanzmarktkrise abzufedern.
Quelle: ntv.de