Streik bei Telekom Geschäftskunden im Visier
05.05.2007, 14:53 UhrDie Gewerkschaft Verdi will mit dem geplanten Streik bei der Deutschen Telekom vor allem Geschäftskunden des Konzerns treffen. "Privatkunden klammern wir bewusst aus, um die Solidarität der Bevölkerung mit uns nicht aufs Spiel zu setzen", sagte der Leiter der Abteilung Arbeitskampf bei Verdi, Ado Wilhelm, dem "Spiegel".
Große Versicherungen, Banken und Industriebetriebe müssten schon ab der kommenden Woche mit eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten rechnen. Wilhelm wollte auch nicht ausschließen, dass die Kommunikationsinfrastruktur des G-8-Gipfels Anfang Juni in Heiligendamm bestreikt wird. "Der Konzern fürchtet natürlich um sein internationales Ansehen. Doch das ist nicht unser Problem", zitiert das Magazin den Verdi-Vertreter.
Die Telekom will auf einen Streik mit juristischen Schritten reagieren. "Wir werden im Falle anhaltender Dauerstreiks die Gewerkschaft Verdi auf Schadenersatz verklagen", zitiert das Magazin "Focus" einen Telekomsprecher.
Verdi ruft ab Montag zur Urabstimmung auf, die einem Streik vorangehen muss. Das Ergebnis soll am Donnerstag bekannt gegeben werden. An diesem Tag will der Konzern Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Die Gewerkschaft hatte im Konflikt um die Ausgliederung von 50.000 Service-Mitarbeitern in konzerneigene Tochtergesellschaften mit verschlechterten Arbeitsbedingungen ein nachgebessertes Angebot der Telekom abgelehnt.
Quelle: ntv.de