Briten entfachen Bieterkampf GfK will TNS jetzt kaufen
09.07.2008, 13:15 UhrDer Marktforscher GfK will nicht mehr mit dem britischen Rivalen Taylor Nelson Sofres (TNS) fusionieren und ihn stattdessen übernehmen. Der GfK-Vorstand reagierte damit am Mittwoch auf politische Widerstände in Bayern sowie das Gegenangebot des britischen Werbekonzerns WPP für TNS.
Der Vertrag zur geplanten Fusion von GfK und TNS zum zweitgrößten Marktforscher der Welt werde aufgehoben, hieß es. Die GfK werde ein eigenes Bar-Angebot für TNS vorlegen.
Bislang hatte die GfK einen Aktientausch mit TNS geplant. Der Wettbewerber WPP bietet bislang gut 260 Pence je Aktie. Die Offerte setzt sich dabei aus 173 Pence in bar und 0,1889 WPP-Anteilsscheinen je TNS-Aktie zusammen. Insgesamt wird der britische Marktforscher durch das Gebot mit derzeit 1,082 Mrd. britischen Pfund bewertet.
Die GfK will einen weiteren Investor mit ins Boot holen. Die Gespräche über ein gemeinsames Gebot seien in einem frühen Stadium, hieß es. Die GfK habe aber eine starke Interessensbekundung an einer solchen Transaktion erhalten.
TNS teilte unterdessen mit, das am Mittwoch vorgelegte WPP-Übernahmeangebot abzulehnen. Das Unternehmen werde durch die Offerte nicht angemessen bewertet. Die eigenen Aktionäre sollten deshalb nicht auf das WPP-Angebot eingehen, teilte TNS mit.
Weiterhin verschob TNS ihre für den 18. Juli geplante Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit. Die Aktionärsversammlung sollte über das Fusionsvorhaben abstimmen.
GfK-Aktien verloren nach der Mitteilung knapp drei Prozent. TNS-Aktien stiegen in London um knapp zehn Prozent.
Quelle: ntv.de