Koalition einig Grenzen für Managergehälter
12.11.2008, 08:52 UhrDie Regierungskoalition plant nach einem Zeitungsbericht weitreichende Einschnitte in die Vergütungsregeln von Managern. Nach den Plänen einer regierungsinternen Arbeitsgruppe sollten beispielsweise Aktienoptionen künftig frühestens nach vier Jahren eingelöst werden können, berichtet das "Handelsblatt".
Dies gehe aus einem der Zeitung vorliegenden Entwurf eines gemeinsamen Beschlussvorschlags von Union und SPD hervor. Am Donnerstag soll die Arbeitsgruppe erneut zusammentreffen, um abschließend über die geplanten Gesetzesänderungen zu beraten.
"Im Sinne der sozialen Marktwirtschaft und der Gerechtigkeit" erscheine es erforderlich, auch durch gesetzliche Maßnahmen sicherzustellen, dass das Verhältnis zwischen Vergütung und Leistung bei Wirtschaftsmanagern wieder "in eine akzeptable Relation gebracht wird", heißt es dem Bericht zufolge in der Beschlussvorlage, die die beiden Leiter der Arbeitsgruppe, der SPD-Fraktionsvize Joachim Poß und der CDU-Finanzexperte Otto Bernhardt, ausgearbeitet haben.
Nach dem Acht-Punkte-Programm der Koalition ist geplant, dass bei Publikumsgesellschaften der gesamte Aufsichtsrat und nicht nur der Präsidialausschuss über die Vergütung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Zudem soll der Aufsichtsrat verpflichtet werden, die Vergütung von Vorstandsmitgliedern bei schlechter wirtschaftlicher Entwicklung nachträglich zu reduzieren
Bei Unternehmen, die ganz oder teilweise in staatlichem Besitz sind, soll die Grundvergütung der Manager auf das Sechsfache der höchsten öffentlichen Besoldungsgruppe reduziert werden. Gewinnabhängige Bestandteile sollen auf die Höhe des Grundgehalts beschränkt werden. Keine Einigung erzielten Union und SPD dem Bericht zufolge über steuerliche Änderungen im Rahmen der Reform der Managervergütung.
Hohe Managergehälter und -boni waren unter dem Eindruck der aktuellen Finanzkrise und der Notwendigkeit staatlicher Hilfen für Finanzunternehmen noch stärker in die Diskussion geraten. So sieht das Rettungspaket der Regierung für die Finanzwirtschaft vor, dass bei staatlichen Kapitalhilfen für Unternehmen die Managergehälter grundsätzlich auf 500.000 Euro im Jahr beschränkt werden sollen.
Quelle: ntv.de