VW rüstet Werk auf Großinvestition in Portugal
13.03.2007, 17:32 UhrVolkswagen will binnen fünf Jahren mehr als 500 Millionen Euro in sein Werk im portugiesischen Palmela stecken. Mit den Investitionen soll die Fabrik aufgerüstet werden, um ab 2008 dort den Sportcoupes Scirocco bauen zu können. Auch das Nachfolge-Modells für die Großraumlimousine Sharan soll in Palmela vom Band laufen. Bisher baut VW dort das Cabriolet Eos und den Seat-Van Alhambra.
Bedingung für die Investitionsentscheidung waren Zugeständnisse der Belegschaft, wie VW am Dienstag mitteilte. Die Beschäftigten akzeptierten eine Nullrunde beim Lohn und mussten zudem hinnehmen, dass die Überstundenzuschläge halbiert werden. Außerdem setzte VW flexiblere Arbeitszeiten durch.
Europas größter Autobauer forderte die portugiesische Regierung zudem auf, die Gesetze so zu ändern, dass Arbeitszeiten und Zuschläge noch freier gestaltet werden können. "Um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen, sind Unternehmen und Belegschaft auch in Portugal auf weitreichendere Gestaltungsmöglichkeiten angewiesen", sagte der im VW-Markenvorstand für Produktion und Logistik zuständige Manager Reinhard Jung. Volkswagen ist größter industrieller Arbeitgeber in Portugal.
Das Werk in Palmela mit 2900 Beschäftigten hatte wegen hoher Kosten lange als gefährdet gegolten. Belegschaftsvertreter fürchteten, im Zuge der Neuordnung der VW-Produktion könne der Konzern Fertigungslinien aus seinen Werken in Portugal und Spanien abziehen, um die Fabriken in Brüssel auszulasten.
Dort war ein Loch entstanden, nachdem Volkswagen die Produktion des wichtigen Kompaktmodells Golf in Deutschland konzentriert hatte. In dem Werk in Brüssel soll nun stattdessen der neue Kleinwagen A1 der Ingolstädter VW-Tochter Audi gebaut werden.
Quelle: ntv.de