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Conti-Aufsichtsrat Grünes Licht für Koerfer

Der als Berater für die Schaeffler-Familie tätige Anwalt Rolf Koerfer kann nach einer Entscheidung des Landgerichts Hannover in den Aufsichtsrat des Autozulieferers Continental einziehen. Das Gericht wies die Beschwerde eines Aktionärs zurück. Ein möglicher Interessenkonflikt sei nicht unlösbar, urteilte das Gericht.

"Die Kammer geht vielmehr unter Berücksichtigung der Äußerungen der amtierenden Aufsichtsratsmitglieder davon aus, dass sich die Pflichtenkollision mit Hilfe der Investorenvereinbarung beherrschen lässt", hieß es in der Begründung. In der Vereinbarung habe sich die Schaeffler-Gruppe verpflichtet, ihren Einfluss auf Continental zu begrenzen, zum Beispiel durch eine Beschränkung auf eine bestimmte Anzahl von Aufsichtsräten.

Gegen die Entscheidung kann Beschwerde zum Oberlandesgericht in Celle eingelegt werden.

Schaeffler hat wieder Luft

Unterdessen hat die in finanzielle Bedrängnis geratene Schaeffler-Gruppe Finanzkreisen zufolge mehr Zeit für ihre Sanierung gewonnen. Die Gläubigerbanken seien grundsätzlich bereit, den Wälzlager-Hersteller zahlungsfähig zu erhalten, damit er in Ruhe ein Sanierungskonzept ausarbeiten könne, erfuhr Reuters am Donnerstag von zwei mit den Gesprächen vertrauten Personen. "Schaeffler hat mehr Luft als bisher gedacht", sagte eine Person. Es sei nicht mit einem baldigen Bruch von Kreditbedingungen zu rechnen. Dennoch hätten alle Beteiligten großes Interesse daran, so bald wie möglich eine Entscheidung über die Zukunft von Schaeffler zu treffen.

Der Zeitung "Die Welt" zufolge haben sich die kreditgebenden Banken - darunter vor allem die Commerzbank und die Royal Bank of Scotland - weitgehend mit Schaeffler auf eine Zwischenfinanzierung geeinigt. Damit sei die Liquidität des fränkischen Familienkonzerns bis Anfang kommenden Jahres sichergestellt. Schaeffler und die betroffenen Banken lehnten einen Kommentar ab.

Schaeffler hat sich mit der Übernahme des wesentlich größeren Autozulieferers Continental verhoben. Wegen der hohen Schuldenlast nach der Übernahme und wegbrechender Aufträge aus der Automobilindustrie hatte Schaeffler jüngst erklärt, frisches Kapital von bis zu sechs Mrd. Euro zu benötigen. Derzeit zahlt die Schaeffler KG im Monat allein rund 70 Mio. Euro an Zinsen.

Der Eigentümerfamilie um Georg Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth droht der Verlust von großen Teilen ihres Unternehmens an die Gläubigerbanken. Die wahrscheinlichste Option zur Sicherung des Überlebens der Firma ist Finanzkreisen zufolge der Tausch von Schulden in Eigenkapital. Zudem wird den Kreisen zufolge über einen Verkauf der Continental-Anteile an die Banken diskutiert, um Schaeffler Liquidität zu verschaffen. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff rechnet inzwischen damit, dass der Familie danach nur noch eine Beteiligung von etwa zehn Prozent bleibt.

Quelle: ntv.de

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