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KfW fürchtet mehr als 5 Mrd. IKB-Rettung immer teurer


Die Rettung der Mittelstandsbank IKB könnte die staatliche KfW über fünf Mrd. Euro kosten. "Es kann sein, dass es weniger wird als fünf Mrd. Euro, aber auch mehr, falls sich das Marktumfeld weiter verschlechtert", sagte KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Dann müssten aber auch die anderen IKB-Aktionäre ins Boot kommen, die bislang geschont worden seien. Die IKB-Aktie verlor weitere sechs Prozent und kostete nur noch 7,50 Euro - nach mehr als 30 Euro zu Jahresbeginn.

Eine Prognose für die weitere Entwicklung der Risiken bei der wegen Fehlspekulationen am US-Hypothekenmarkt ins Trudeln geratenen Mittelstandsbank sei schwierig, sagte Matthäus-Maier. Der Steuerzahler sei aber weder direkt noch indirekt von den Lasten betroffen, da die Förderbank die Verluste aus ihrem über Jahre angelegten Fonds für allgemeine Bankrisiken stemme. Bislang hat die KfW die Risikovorsorge nach Angaben von Matthäus-Maier auf 4,95 Mrd. erhöht. Zudem habe die KfW ihre 38-prozentige Beteiligung an der IKB um 400 Mio. Euro abgeschrieben.

Die KfW war im Sommer für Liquiditätslinien bei der IKB-Zweckgesellschaft Rhineland Funding eingesprungen, in der die kriselnden US-Hypothekenpapiere gebündelt sind. Sie trägt als Hauptaktionärin zudem den größten Teil des von der gesamten Kreditwirtschaft geschnürten Rettungspakets von mehr als sechs Mrd. Euro. Die Staatsbank strebt nun einen schnellen Verkauf ihrer Beteiligung an. Zunächst müsse aber der IKB-Jahresabschluss 2006/07 fertig gestellt und geprüft werden, sagte Matthäus-Maier. Dann sei noch der neue Zwischenbericht erforderlich. Die IKB hatte die eigentlich für Ende November geplante Vorlage des Halbjahresberichts auf unbestimmte Zeit verschoben und dies mit der aufwendigen Konsolidierung von Rhineland Funding in die eigenen Bücher begründet.

Matthäus-Maier weist Vorwürfe einer Mitschuld der KfW an der IKB-Krise zurück. "Nicht die KfW hat gezockt, sondern die IKB", sagte sie. Auch habe die Staatsbank bei der Aufsicht keine Fehler gemacht. "Ich sehe nicht, dass wir etwas anderes hätten machen können oder müssen." Es habe mehrere Sonderprüfungen gegeben, die auch vom Aufsichtsrat beantragt worden seien. Zudem hätten die Ratingagenturen Bestnoten verteilt, und auch die Wirtschaftsprüfer hätten das IKB-Risikomanagement gelobt.

Quelle: ntv.de

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