Begehrter Mittelstand Iran wirbt in Deutschland
18.08.2008, 06:33 UhrDer Iran wirbt ungeachtet des angespannten Verhältnisses mit dem Westen um Investitionen deutscher Unternehmen und verspricht ihnen Sicherheiten für ihre Geschäfte. "Wir werden ihnen Garantien für ihre Investitionen geben", sagte der stellvertretende iranische Außenminister Mehdi Safari der "Financial Times Deutschland". "Wir sind für alle Geschäfte offen."
Das Angebot richte sich vor allem an kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Investitionen im Gegensatz zu großen Konzernen nicht selbst finanziell absichern könnten. Safari sagte dem Bericht zufolge nicht, wie die versprochenen Garantien genau aussehen könnten.
Diskrete Geschäfte
Der Politiker, der der Zeitung zufolge im iranischen Außenministerium für die Beziehungen zu Europa zuständig ist, forderte Unternehmen auf, die Geschäfte mit seinem Land möglichst fernab der Öffentlichkeit abzuwickeln. Man könne diese "auch ohne Reklame erledigen".
Trotz der Sanktionen des Westens gebe es auch für große Unternehmen weiterhin gute Möglichkeiten, Handel mit dem Iran zu treiben, ohne sich öffentliche Kritik einzuhandeln. "Ich muss ihnen nicht zeigen, wie das geht", sagte Safari. Er kündigte an, innerhalb der kommenden zwei Monate nach Deutschland reisen zu wollen.
Mitten rein ins Spannungsfeld
Geschäfte mit dem Iran sind dem Bericht zufolge in Berlin politisch höchst umstritten. Zu Beginn des Monats hatte der Fall des Siegener Unternehmens Steiner für Aufsehen gesorgt, das drei Gasverflüssigungsanlagen an den Iran verkaufen will.
Obwohl es nicht gegen bestehende Sanktionen verstößt und einen positiven Bescheid des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (Bafa) erhielt, gab es vor allem aus den USA und Israel heftige Kritik an dem geplanten Geschäft.
Wirtschaftsvertreter kritisierten die Bundesregierung hingegen dafür, dass sie die Interessen deutscher Unternehmer nicht ausreichend schütze. Safari sagte nicht, wie genau die versprochenen iranischen Garantien für Firmen aussehen könnten.
Quelle: ntv.de