Gespräche in Moskau Island muss an den Tropf
14.10.2008, 20:31 UhrIsländische Regierungsvertreter haben in Moskau Verhandlungen über Kredite aus Russland aufgenommen. Über den Inhalt wurden keine Angaben gemacht. Als mögliche Summe wurden in den vergangenen Tagen vier Mrd. Euro genannt.
Die Regierung der von zunehmender Devisenknappheit geplagten Inselrepublik im Nordatlantik will außerdem bis Ende der Woche über ein Hilfsersuchen an den Internationalen Wahrungsfonds (IWF) in Washington entscheiden.
Unterdessen kündigte Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen hat eine finanzielle nordeuropäische Hilfsaktion für Island an. Rasmussen sagte vor Auslandskorrespondenten in Kopenhagen, es sei klar, dass Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden dem kleinsten Mitgliedsland im Nordischen Rat "mehr als nur moralisch" helfen. Einzelheiten könne er aber noch nicht nennen. In den letzten Tagen habe es zur Krise auf Island intensive Kontakte der Regierungschefs in Nordeuropa gegeben.
Dramatischer Kurssturz
Bei der Wiederaufnahme des Aktienhandels in Reykjavik, der Mitte letzter Woche komplett eingestellt worden war, sanken die Kurse um rund 75 Prozent. Als wichtigster Grund galt die vom Börsenbetreiber OMX verfügte Festlegung der Kurse isländischer Banken auf Null.
Die drei größten Banken Kaupthing, Landsbanki und Glitnir waren in der Vorwoche durch die Zwangsverstaatlichung vor dem Zusammenbruch gerettet worden. In Reykjavik mehrten sich die Forderungen von Medien und Politikern nach einer Senkung der Leitzinsen von derzeit 15,5 Prozent.
Quelle: ntv.de