Wirtschaftsweise 2.0 Jahresgutachten wird geliftet
21.03.2007, 15:57 UhrDie Wirtschaftsweisen sollen sich künftig in ihrem traditionellen Jahresgutachten kürzer fassen und regelmäßig im Frühjahr ein Sondergutachten zu einem ausgewählten Thema erstellen. Das vereinbarten die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nach Angaben des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel und weiteren führenden Mitgliedern der Regierung. In seinem traditionellen Herbst-Gutachten zur aktuellen Wirtschaftslage werde sich das Gremium künftig auf ein bis zwei wirtschaftspolitische Schwerpunkte konzentrieren. Alle übrigen Politikbereiche sollen kürzer dargestellt werden.
Wegen des großen Umfangs von mehreren hundert Seiten hatte es an den Gutachten immer wieder Kritik aus der Politik gegeben. Dieses gilt neben den Gemeinschaftsdiagnosen der sechs führenden Institute als wichtigster wissenschaftlicher Rat für die Wirtschaftspolitik. Auch diese Studien der Institute wird es nicht mehr in der gewohnten Form geben: Der Auftrag soll künftig europaweit ausgeschrieben werden, hatte die Regierung kürzlich beschlossen.
Statt wie bislang sporadisch will die Regierung bei den Wirtschaftsweisen künftig im Frühjahr regelmäßig ein Sondergutachten zu einem ausgewählten Thema in Auftrag geben. In der Vergangenheit hatte die Regierung die Sachverständigen immer wieder mit Sondergutachten betraut, zuletzt zum finanzpolitischen Frühwarnsystem.
Dem fünfköpfigen Beratergremium der Bundesregierung wird die Schweizerin Beatrice Weder di Mauro auch weiterhin angehören. Sie wurde bis 2012 berufen. Die Mainzer Wirtschaftsprofessorin ist die einzige Frau im Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Lage. Dem Gremium gehören außerdem Bert Rürup als Vorsitzender sowie Peter Bofinger, Wolfgang Franz und Wolfgang Wiegard an.
Quelle: ntv.de