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Brüssel senkt Daumen Kaum Wachstum 2009

Das Wachstum in Europa kommt wegen der Finanzkrise nach Einschätzung der EU-Kommission im nächsten Jahr fast zum Stillstand. Sollten die Banken die Kreditvergabe noch stärker einschränken, sei auch eine "ausgemachte Rezession" in der Euro-Zone möglich, warnte die EU-Kommission in Brüssel.

In ihrer Herbstprognose sagt sie für 2009 in den 15 Ländern des Euro-Raums nur noch 0,1 Prozent Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) voraus nach 1,2 Prozent 2008. Im vorigen Jahr lag das Plus noch bei 2,7 Prozent. In den drei größten Volkswirtschaften des Euro-Raums - Deutschland, Frankreich und Italien - drohe im nächsten Jahr eine Stagnation. Die Wirtschaft sei von der seit Herbst zugespitzten Finanzkrise getroffen, erklärte EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia. Das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher leide darunter.

Briten besonders arg gebeutelt

F ür 2010 rechnet die EU-Kommission mit einer Erholung, weist aber auf die große Unsicherheit bei der Einschätzung hin: "Der Finanzierungsstress könnte noch intensiver werden, länger dauern oder eine stärkere Auswirkung auf die Realwirtschaft haben." Die Wirtschaft in der Euro-Zone sei im dritten Quartal erneut geschrumpft, erklärte die Kommission. Nach dem Minus im zweiten Vierteljahr steckt die Wirtschaft damit schon in einer leichten Rezession.

Großbritannien, das von der Finanz- und Immobilienkrise besonders hart getroffen ist, muss im kommenden Jahr der Kommission zufolge einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von einem Prozent verkraften. In den 27 EU-Ländern ist die Lage ähnlich wie in der Euro-Zone. Die Prognose sieht nur noch ein Plus von 0,2 Prozent im Jahr 2009 nach 1,4 Prozent im laufenden Jahr vor.

Mehr Arbeitslose erwartet

Mit dem scharfen Abschwung wird die Inflationsrate in der Euro-Zone deutlich zurückgehen. Nach 3,5 Prozent in diesem Jahr soll sich die Jahresteuerung mit 2,2 Prozent 2009 wieder der Zielmarke der Europäischen Zentralbank nähern, die mittelfristig stabile Preise bei einer Rate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht.

Zugleich rechnet die Kommission mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote um fast einen Prozentpunkt im Euro-Raum auf 8,4 Prozent. Auch die staatliche Neuverschuldung wird mit dem Erlahmen der Wirtschaftsleistung deutlich steigen von 1,3 Prozent in diesem auf 1,8 Prozent im kommenden Jahr.

Quelle: ntv.de

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