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Sparer wollen nach Reykjavik Kaupthing macht Fernweh

Deutsche Sparer der isländischen Kaupthing-Bank wollen womöglich nach Reykjavik reisen, um dort ihr Geld einzufordern. "Ich werde meinen Mandanten vorschlagen, darüber nachzudenken", sagte Anwalt Wilhelm Segelken der "Berliner Zeitung". Der Jurist vertritt die Interessengemeinschaft deutscher Kaupthing-Sparer. Sie wollen sich am Samstag in Berlin beraten, wie sie an ihre eingefrorenen Konten kommen. Die Deutschland-Tochter der isländischen Kaupthing-Bank wurde Anfang Oktober geschlossen. Seither warten die rund 30.000 deutschen Sparer auf ihr Geld. Es gehe um "insgesamt rund 308 Millionen Euro", sagte Segelken dem Blatt.

Die Kaupthing-Kunden könnten dem Bericht zufolge damit dem Beispiel niederländischer Kunden der isländischen Icesave-Bank folgen. Ihr Sprecher Gerard van Vliet will demnach in der kommenden Woche mit einer Delegation nach Island reisen, um die eingefrorenen Gelder von 120.000 niederländischen Icesave-Kunden einzufordern.

Island ist von der Finanzkrise besonders betroffen. Die Regierung musste die größten Banken des Landes verstaatlichen, darunter auch die Kaupthing-Bank. Seither kommen die deutschen Kunden nicht mehr an ihr Geld. Die deutsche Tochter Kaupthing Edge hatte in den vergangenen Monaten relativ hoch verzinste Tages- und Festgeldkonten in Deutschland angeboten. Allerdings greift bei der Kaupthing-Bank wie bei vielen ausländischen Hochzins-Angeboten der deutsche Einlagensicherungsfonds nicht, sondern lediglich die gesetzliche Garantie für rund 20.000 Euro. Die Bundesregierung hat sich bisher lediglich bereit erklärt, dafür einzusetzen, diese Summe aus Island zurückzuerhalten.

Quelle: ntv.de

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