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Alchemy weiß von nichts Keine Kaufpläne für Ford-Marken

Die Ford-Luxusmarken Jaguar und Land Rover werden nun wohl doch nicht an Finanzinvestoren gehen. Die Beteiligungsfirma Alchemy Partners dementierte einen entsprechenden Zeitungsbericht.

Die Londoner Gratiszeitung "City A.M." hatte gemeldet, dass Alchemy Partners eine Offerte über drei Mrd. Pfund (etwa 4,4 Mrd. Euro) plant. Das Blatt zitierte dabei den Alchemy-Management-Partner Jon Moulton mit den Worten: "Ich bin sehr an einem Angebot interessiert." Bei Alchemy will man davon jedoch nichts wissen. Das berichtete Interesse sei rein emotionaler Natur, sagte eine Firmensprecherin auch im Namen Moultons. Alchemy habe weder Gespräche mit Ford geführt, noch arbeite das Unternehmen an einem Gebot.

In dem Bericht hieß es, der kriselnde US-Autobauer habe die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley mit dem Verkauf seiner Premium-Gruppe beauftragt, zu der auch die Automarke Volvo gehört. Als mögliche Bieter nannte die Zeitung zudem Renault und die Unternehmer Dave Richards und David James. Richards führte bereits ein Konsortium mit kuwaitischer Unterstützung, das Ford im März Aston Martin für 925 Mio. Dollar abkaufte. James übernahm von DaimlerChrysler die Smart-Rechte. Renault bestritt indes umgehend ein Interesse. Ein Sprecher des französischen Autobauers sagte, Konzernchef Carlos Ghosn habe bereits vorige Woche erklärt, dass für Renault oder den Partner Nissan der Kauf einer Luxusmarke derzeit keinen Sinne ergebe.

Fords Luxusmarken stehen im Zuge der Finanzmisere des traditionsreichen Unternehmens zuletzt häufiger im Mittelpunkt von Spekulationen. Erst am Wochenende hatte die "Automotive News Europe" berichtet, Fiat habe mit Ford über einen Kauf von Jaguar und Land Rover gesprochen, die Pläne dann aber aus Sorge um seine Bonitätseinstufung fallen gelassen. Im Mai wies Ford bereits Medienberichte über Gespräche über einen Volvo-Verkauf zurück.

Ford steckt in der tiefsten Krise seiner über 100-jährigen Geschichte und musste 2006 einen Verlust von fast 13 Mrd. Dollar hinnehmen. Der Konzern befindet sich derzeit am Anfang einer auf vier Jahre angelegten Sanierung. Dabei sollen 16 Werke geschlossen und 45.000 Stellen gestrichen werden. Nach Einschätzung von Branchenexperten könnte Ford deshalb frisches Geld gut gebrauchen.

Quelle: ntv.de

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