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Volle Breitseite Krise erfasst BASF

Die weltweite Wirtschaftskrise macht dem Chemie-Branchenprimus BASF immer mehr zu schaffen. Das Geschäft sei im Dezember stärker als noch im November erwartet eingebrochen, teilte der Dax-Konzern mit. BASF rechne in den kommenden Monaten nicht mit einer konjunkturellen Besserung.

Vorstandschef Jürgen Hambrecht sieht zurzeit keine Trendwende zum Positiven: "Die Lage ist weiterhin angespannt und schwer einzuschätzen."

BASF kündigte deshalb für einige Betriebe Kurzarbeit an. Im Februar sollen in Münster rund 1500 und in Schwarzheide 180 Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen. Auch für weitere Standorte sei Kurzarbeit nicht ausgeschlossen. Am Stammsitz Ludwigshafen und im belgischen Antwerpen will BASF darauf vorerst verzichten.

"Puffer wird nach und nach aufgebraucht"

Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass der Konzern bei einer weiteren Verschärfung der Wirtschaftskrise nicht mehr um Kurzarbeit in Ludwigshafen herumkommt. "Darauf müssen wir uns mit dem Betriebsrat vorsorglich vorbereiten", erklärte Standortleiter Harald Schwager in der BASF-Mitarbeiterzeitung.

Noch komme BASF in Ludwigshafen mit flexiblen Arbeitszeit-Instrumenten zurecht wie dem Abbau von Zeitkonten und Urlaubsregelungen. "Dieser Puffer wird nach und nach aufgebraucht und daher bei weiter anhaltender Nachfrageschwäche nicht ausreichen", warnte Schwager. Ludwigshafen ist mit rund 32.000 Beschäftigten der größte Standort des Chemie-Branchenprimus. Wegen des Nachfrageeinbruchs hatte BASF die Produktion in vielen Betrieben heruntergefahren.

Wechsel zwischen den Betrieben?

Rund 80 Anlagen weltweit sollten vorübergehend stillgelegt, die Produktion in weiteren gut 100 Anlagen gedrosselt werden. Allein von den im November angekündigten Schritten sollten in Ludwigshafen rund 5000 Beschäftigte betroffen sein.

Schwager sieht trotz allem noch Möglichkeiten, Kurzarbeit zumindest zeitweise zu vermeiden. Dazu gehöre ein befristeter Wechsel von Beschäftigten zwischen einzelnen Betrieben und Bereichen, sagte der Manager. An seinem Standort Antwerpen (Belgien) habe BASF dies bereits praktiziert.

Jobabbau im Ausland

Weltweit wurden seit Mitte November 2008 an den sechs Verbundstandorten der BASF die Auslastung chemischer Großanlagen zurückgenommen. Durchschnittlich sind zurzeit weniger als 75 Prozent der BASF-Produktionskapazität ausgelastet. Einzig die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln und Produkten für die Nahrungsmittelindustrie ist weiterhin hoch.

Durch Anlagenschließungen in Nordamerika und Asien werden den Angaben zufolge 200 Arbeitsplätze wegfallen. Je nach konjunktureller Entwicklung könne ein weiterer Stellenabbau notwendig werden.

Quelle: ntv.de

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