Verkauf der Tui-Tochter Kühne kritisiert Großbank
03.07.2008, 20:53 UhrDer Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat die Deutsche Bank für ihre Rolle beim geplanten Verkauf der Tui-Tochter Hapag-Lloyd kritisiert. Der Chef des Logistik-Konzerns Kühne + Nagel sagte einem Medienbericht zufolge: "Ich finde es gar nicht gut, dass sich ausgerechnet die Deutsche Bank so sehr für eine ausländische Lösung einsetzt. Wenn das stimmt, werde ich meine Geschäftsbeziehungen zu dieser Bank überdenken".
Der Reisekonzern Tui hat seine Reederei-Tochter auf Druck von Aktionären zum Verkauf gestellt. Die Deutsche Bank begleitet die Transaktion, bei der ein Verkaufsprospekt an Interessenten im In- und Ausland verschickt wurde. Kühne gehört zu einer deutschen Bietergruppe, die das Traditionsunternehmen Hapag-Lloyd übernehmen und in Hamburg halten möchte. "Deutschland als führende Exportnation braucht eine eigene Schifffahrt als strategisches Element im Welthandel", sagte Kühne. Die Deutsche Bank gab am Abend keinen Kommentar zu Kühnes Äußerungen ab.
Fredriksen rüttelt am Sessel
Unterdessen hat der streitbare Tui-Großaktionär John Fredriksen den Chef des hannoverschen Reise- und Reedereikonzerns zum Rücktritt aufgefordert. "Wir halten unsere Forderung nach der sofortigen Absetzung von (Aufsichtsratschef) Krumnow aufrecht und möchten zudem klar machen, dass wir Herrn Frenzel als Firmenchef als untragbar empfinden", schrieb Fredriksen in einem Brief an den Tui-Aufsichtsrat.
Auf der Hauptversammlung im Mai hatte Fredriksen, der mittlerweile 15,01 Prozent der Aktien hält, die Forderung nach Frenzels Ablösung bereits indirekt erhoben. "Wir haben klares Votum der Hauptversammlung für Herrn Frenzel und Herrn Krumnow, daher stellt sich die Frage nicht", sagte ein Tui-Sprecher dazu.
Quelle: ntv.de