Schwache Konjunkturdaten Neue Sorgen in den USA
21.02.2008, 21:12 UhrDas US-Konjunkturbarometer des Conference Board ist im Januar vor allem wegen der Schwäche an den Aktienmärkten weiter gesunken. Der Index, der auf zehn wichtigen US-Wirtschaftsdaten beruht, fiel um 0,1 Prozent, teilte das privatwirtschaftliche Institut mit. Das Januar-Ergebnis ist der vierte Rückgang in Folge.
Ein Minus in dieser Größenordnung war von vielen Ökonomen erwartet worden. Der Index gibt Aufschluss über die US-Wirtschaftsentwicklung im Hinblick auf die nächsten drei bis sechs Monaten.
Neben fallenden Börsenkursen drückte den Angaben zufolge auch die geringe Zahl der neuen Baugenehmigungen und der Neuaufträge im verarbeitenden Gewerbe auf das Barometer. Nach revidierten Daten war der Index im Vormonat statt wie bislang angenommen nicht um 0,2, sondern nur um 0,1 Prozent gefallen. Im Januar hätten sich nur vier der zehn Indikatoren positiv entwickelt, hieß es weiter.
Die Talsohle am US-Häusermarkt dürfte einem der größten amerikanischen Bauunternehmen zufolge erst 2010 erreicht werden. "Wir gehen davon aus, dass der Zyklus sich noch über zweieinhalb Jahre entwickeln muss, bis es wieder nach oben geht", sagte Tom Eggleston von CP Morgan Communities.
Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia ist im Februar unerwartet gefallen. Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe ging damit in einer Schlüsselregion an der US-Ostküste überraschend stark zurück. Das Barometer fiel stärker als erwartet auf minus 24 Zähler von minus 20,9 Punkten im Vormonat. Im Januar war bereits der tiefste Wert seit den Rezessionszeiten Anfang des Jahrzehnts erreicht worden. Werte unter null weisen auf eine Schrumpfung hin. Ein Analyst der Postbank wies darauf hin, dass sich auch "der Ausblick, den die Unternehmen für die kommenden sechs Monate gegeben haben, drastisch verschlechtert hat".
Die Daten nähren Befürchtungen, dass sich der Industriesektor in den USA bereits in einer Rezession befinden könnte. Einige Fachleute warnen jedoch davor, die Daten aus einer Region als Anhaltspunkt für die Entwicklung in den gesamten USA zu sehen.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ihre US-Wachstumsprognose für das laufende Jahr angesichts der anhaltenden Kredit- und Immobilienkrise auf zwischen 1,3 und 2,0 Prozent zurückgenommen. Der Markt erwartet, dass die Federal Reserve mit Blick auf die Konjunkturschwäche bei ihrer nächsten regulären Sitzung im März den Leitzins erneut senkt, und zwar möglicherweise um 0,5 Punkte auf 2,5 Prozent.
Quelle: ntv.de