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Konsortium für EADS Niedersachsen macht mit

Niedersachsen will sich einem Zeitungsbericht zufolge mit rund 80 Millionen Euro am Investoren-Konsortium für den Luft- und Raumfahrtkonzern EADS beteiligen. Das Geld solle für drei oder vier Jahre investiert werden, berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Wochenende. Auch Bremen wolle sich beteiligen. Die Länder wären damit Teil der Investorengruppe, die Anteile von DaimlerChrysler übernimmt. Der Konzern will seine Beteiligung verringern, die Bundesregierung aber den deutschen Einfluss am Gemeinschaftsprojekt mit Frankreich erhalten.

Die Zeitung schreibt weiter, nach Ablauf der drei bis vier Jahre sollten die Aktien Niedersachsens zurück an DaimlerChrysler gehen. Die 7,5 Prozent EADS-Aktien, die der Autohersteller insgesamt abgeben wolle, würden zu 60 Prozent von privaten Trägern - darunter internationale Investmentbanken - übernommen. Von den restlichen 40 Prozent solle offenbar zehn der Bund übernehmen, die übrigen 30 Prozent sollten von den Ländern geschultert werden, in denen die Luft- und Raumfahrtindustrie eine bedeutsame Rolle spiele.

Ein Sprecher der Landesregierung in Hannover wollte den Bericht am Sonntag weder dementieren noch bestätigen. Er betonte aber: "Niedersachsen wird aktiv dazu beitragen, das deutsch-französische Gleichgewicht bei EADS zu erhalten." Man sei Bundeskanzlerin Angela Merkel dankbar für entsprechende Vorschläge.

Nach dem Bericht der "Hannoversche Allgemeinen Zeitung" will sich auch Bremen mit 32 Millionen Euro an der Investorengruppe beteiligen. Überlegt werde, ob Niedersachsen für den Anteil des hoch verschuldeten Landes Bremen eine Bürgschaft übernehme. Eine andere Variante sei, dass sich die Länder nicht direkt an EADS beteiligten, sondern den Umweg über die Nord/LB wählen.

Hintergrund der Bemühungen ist die Sorge der Bundesregierung, das zwischen Deutschland und Frankreich austarierte Kräfteverhältnis bei EADS könnte sich durch den Aktienverkauf zu Ungunsten Deutschlands verschieben. Die deutschen Politiker befürchten, Sanierungsbestrebungen in dem Konzern könnten dann zu Lasten des deutschen Standortes mit entsprechendem Arbeitsplatzabbau gehen.

EADS war wegen Problemen der Airbus-Tochter bei Entwicklung und Produktion des Großraumflugzeugs A380 in Schwierigkeiten geraten. Hamburg, ein bedeutender Airbus-Standort, hatte bereits am Freitag angekündigt, sich an der Investorengruppe zu beteiligen.

Quelle: ntv.de

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