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Konstrukt Deutsche Netz AG Nur EnBW blockiert

In der Diskussion um die Zukunft des deutschen Höchstspannungsnetzes hält der Energiekonzern Eon eine Beteiligung ausländischer Betreiber für möglich. "Es muss übrigens nicht begrenzt sein auf Teilnehmer in Deutschland", sagte Finanzchef Marcus Schenck in einem Interview der "Börsen-Zeitung". Es könne sinnvoll sein, auch über Grenzen hinweg Unternehmen zusammenzuführen. Der Konzern hat auf Druck der EU-Kommission angekündigt, sein Höchstspannungsnetz in Deutschland zu verkaufen und die Möglichkeit einer deutschen Netz AG ins Spiel gebracht, in die die Betreiber ihre Trassen einbringen. Ein konkretes Modell gibt es hierfür aber bislang nicht.

Am Vortag hatte RWE-Finanzchef Rolf Pohlig in einem Interview eine Beteiligung an einer solchen Netzgesellschaft nicht ausgeschlossen. "Wenn es zu einer deutschen Netz AG kommt, würden wir einer sinnvollen Lösung nicht im Wege stehen", sagte er. Auch Vattenfall steht einer Beteiligung offen gegenüber. Der vierte Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland - der Energiekonzern EnBW - hat hingegen erklärt, dass sich die Frage für ihn nicht stelle. Es sei zu unklar, wie die Netz AG aussehen könne. Die Netze seien integraler Bestandteil des EnBW-Kerngeschäfts.

Grenz übergreifender Netzausbau

"Das eigentliche Thema ist, dass die Verbindungsstücke zwischen regionalen Märkten ausgebaut werden müssen. Das ist der größte Hebel für grenzüberschreitenden Wettbewerb", sagte Schenck der Zeitung. Denkbar wäre, dass ein Netzbetreiber, der sowohl in Holland als auch in Deutschland tätig sei, einen höheren Anreiz habe, an den Verbindungsstücken zwischen den beiden Ländern zu arbeiten als ein rein inländischer. Die Zeitung wertete diese Äußerung als Andeutung für einen möglichen Verkauf des Eon-Netzes an den niederländischen Betreiber TenneT. Das niederländische Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Eon hat zwei Jahre Zeit, sein Netz zu veräußern. Konzernchef Wulf Bernotat hatte vor wenigen Wochen erklärt, dass sich bereits eine Reihe von Interessenten gemeldet hätten. Hierzu gehörten sowohl ausländische Netzbetreiber als auf Finanzinvestoren. Der Konzern führe aber noch keine Verhandlungen, sondern wolle zunächst die Details für den Verkauf mit der EU-Kommission festlegen.

Quelle: ntv.de

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