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Inflation bleibt Risiko Osteuropa trotzt Krise

Die Osteuropabank hat ihre Prognose für das Wachstum in den Ländern der Region angehoben und ihnen eine überraschende Widerstandsfähigkeit gegen die aktuellen Probleme der Weltwirtschaft bescheinigt. Allerdings gebe es in den Ländern Mittel- und Osteuropas sowie den Ex-Sowjet-Republiken steigende Inflationsrisiken, hieß es im Ausblick der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), kurz Osteuropabank, der auf der Jahresversammlung in Kiew vorgelegt wurde.

Bei dem Treffen soll der deutsche Finanzstaatssekretär Thomas Mirow zum Nachfolger des derzeitigen EBRD-Präsidenten Jean Lemierre gewählt werden. Die Bank wurde 1991 gegründet und soll in Ländern Mittel- und Osteuropas und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) den Übergang zur offenen Marktwirtschaft sowie privates und unternehmerisches Handeln fördern. Sie unterstützt 29 Länder bei der Umsetzung von Reformen.

Die Wirtschaft in den Ländern der Region werde 2008 in Durchschnitt wohl um rund sechs Prozent wachsen, hieß es im Ausblick der EBRD. Erst im Januar hatte die Bank ihre Prognose von ursprünglich 6,1 Prozent auf 5,0 bis 5,5 Prozent gesenkt. Grund für die nun wieder positivere Einschätzung sei, dass die internationale Kreditmarktkrise nur begrenzte Auswirkungen auf die Region habe, da die dortigen Banken kaum Engagements in der Problemsparte US-Hypothekenkredite hätten.

Mit rund sechs Prozent läge das Wachstum in den Ländern allerdings unter dem Zuwachs von 7,3 Prozent aus dem Jahr 2007. Hauptgrund dafür sei die hohe Inflationsrate, die in mehreren Ländern der Region oberhalb von zehn Prozent liege. Wenn das Problem nicht angegangen werde, könne sich eine gefährliche Spirale aus stark steigenden Löhnen und dadurch nochmals steigenden Preisen entwickeln, hieß es. Zudem falle das Wachstum etwas geringer aus, weil sich wegen der Abschwächung der Weltwirtschaft wichtige Handelspartner Osteuropas - etwa Länder aus der Euro-Zone - bei Importen zurückhalten würden.

Die EBRD fördert unter anderem direkte Auslandsinvestitionen. Dafür nimmt sie pro Jahre mehrere Mrd. Euro in die Hand. An der EBRD sind 61 Anteilseigner beteiligt, darunter die meisten EU-Staaten. Ähnliche Organisationen gibt es zum Beispiel für Asien, Afrika und Amerika. In ihnen haben die regionalen Mitgliedsstaaten mehr Einfluss als etwa bei der Weltbank.

Quelle: ntv.de

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