Der Holzverarbeiter Pfleiderer will den schwedischen Bodenbelaghersteller Pergo für rund 300 Mio. Euro kaufen. Pfleiderer biete 51 schwedische Kronen pro Pergo-Aktie, wie das oberpfälzer Unternehmen am Montag mitteilte. Das seien 17,2 Prozent mehr als die Aktie während der letzten 20 Tage vor der Aussetzung des Handels des Pergo-Papiers am 12. Januar wert gewesen sei.

Der Pergo-Vorstand hat den Angaben zufolge seinen Aktionären die Annahme des Angebots empfohlen. Einen Teil der Eigner wisse Pfleiderer schon auf seiner Seite: Es bestünden verbindliche Zusagen über knapp 42 Prozent Pergo-Aktien. Pfleiderer will mindestens 90 Prozent der Pergo-Aktien kaufen. Die vierwöchige Annahmefrist soll voraussichtlich in der Woche ab Montag, 29. Januar, beginnen.

"Die Kombination von Pfleiderer und Pergo macht aus Branchensicht sehr viel Sinn", sagte Pfleiderer-Chef Hans Overdiek. "Dadurch entsteht ein führender Anbieter im wichtigen Wachstumsmarkt für Laminatfußboden." Die Firma Pergo, die den Bodenbelagtyp Laminat nach eigenen Angaben erfunden hat, gelte als Markenführer in diesem Segment. Mit Pergo baue Pfleiderer seine Marktposition beim Laminat in Nordamerika aus und beschleunige den Markteintritt in diesem Bereich in Europa.

Pfleiderer erhofft sich aus der Übernahme vor allem Synergien in den Bereichen Einkauf und Logistik sowie aus der besseren Nutzung vorhandener Patente und Lizenzen. Erst 2005 hatte Pfleiderer Teile der Kunz-Gruppe gekauft und war damit zu den führenden Anbietern im Holzwerkstoffgeschäft aufgestiegen.

Pergo erzielte im Jahr einen Umsatz von 330 Mio. Euro Euro und beschäftigt rund 600 Mitarbeiter.