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Trotz roter Zahlen Post will Dividende zahlen

Trotz erstmals roter Zahlen will die Deutsche Post für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende zahlen. "Vergangenes Jahr haben wir rund eine Mrd. Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Das war eine Dividende von 90 Cent pro Aktie. Ich sehe derzeit keinen Grund, warum wir das nicht wieder so machen könnten", sagte Post-Finanzvorstand John Allan der "Welt". Zugleich kündigte er Sparmaßnahmen bei der Post an. "Das werden einige harte Maßnahmen sein. Wir werden zwar in Deutschland niemanden entlassen. Aber wir müssen nicht jede freie Stelle wieder neu besetzen. Wir müssen uns jetzt einiges wieder abgewöhnen, was wir zuletzt ausgegeben haben", sagte der Manager. Die Post will bis 2010 rund eine Mrd. Euro Kosten einsparen. Postchef Frank Appel hat dies in die Verantwortung seines Finanzvorstands Allan gelegt.

Der Finanzchef begründete die erstmaligen Verluste der Post seit der Privatisierung im Jahr 1995 mit der "Umstrukturierung" des Nordamerikageschäfts. "Die Kosten für die USA wollen wir zum Großteil in diesem Jahr in die Bilanz aufnehmen. Wenn man ein Problem hat, muss man entweder viel Schmerz auf einmal ertragen oder ihn über die Zeit verteilen. Wir haben uns für das Erste entschieden", sagte er. Im kommenden Jahr soll sich die Situation drehen. "Ich bin mir recht sicher, dass wir 2009 wieder profitabel sein werden", so Allan.

In den USA solle 2009 ein Jahr des Übergangs werden. Zugleich rechnet die Post mit massiven Rückgängen in der Region. "Wir planen in den USA sehr konservativ. Wir erwarten, dass unser komplettes Inlandsgeschäft wegfällt und in diesem Zusammenhang auch mehr als die Hälfte der internationalen Sendungen, die aus den USA rausgehen", sagte der Post-Manager. Für den Gesamtkonzern gab Allan keine Prognose für das kommende Jahr ab. "Wir wissen nicht, wie sich 2009 entwickeln wird. Wenn sich die Wolken am Konjunkturhimmel verzogen haben, werden wir dazu etwas sagen. Das wird aber frühestens im Frühjahr 2009 der Fall sein", sagte der Brite.

Die nahe Zukunft sieht der Manager pessimistisch: "Ich denke, dass der Konjunkturabschwung noch nicht die Talsohle erreicht hat. Danach werden wir aber gestärkt aus der Krise wieder hervorgehen." Weitere Zukäufe der Post werde es erst einmal nicht geben. "Wir müssen uns jetzt auf das konzentrieren, was wir haben und sollten nicht nach neuen Dingen schielen."

Quelle: ntv.de

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