Meldungen

Angst um Arbeitsplätze Proteste bei der HSH

Zum Auftakt einer vorentscheidenden Woche für die Zukunft der angeschlagenen HSH Nordbank haben rund 200 Beschäftigte für ihre Arbeitsplätze demonstriert. Sie forderten ein Konzept für die Standorte in Kiel und Hamburg, das ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommt. "Macht aus einer Krise keine Katastrophe!" und "Es geht nicht nur ums Geld! Es geht um Menschen" hieß es auf Transparenten. Die Bank hat das Jahr 2008 mit einem Verlust von bis zu 2,8 Mrd. Euro abgeschlossen. Es wird befürchtet, dass mehr als 1000 Stellen bedroht sind.

Bisher war von 750 der 4300 Arbeitsplätze die Rede, die wegen der Krise wegfallen sollen. Am Dienstag befassen sich die Landeskabinette von Schleswig-Holstein und Hamburg in gemeinsamer Sitzung mit der Lage der Bank. Die HSH Nordbank hat Bedarf für eine Kapitalerhöhung um drei Mrd. Euro angemeldet. Entscheidungen werden in der anstehenden Kabinettssitzung nicht fallen, wie ein Regierungssprecher sagte. Es gehe darum, Positionen zu präzisieren und verschiedene Möglichkeiten zu prüfen. Ebenfalls am Dienstag tagen auch der Aufsichtsrat und der Haushaltsausschuss der Bürgerschaft in Hamburg.

Im Kern geht es um die Frage, wie die Kapitalerhöhung zustande kommen und ob dafür der Finanzmarkt-Stabilisierungsfonds SoFFin beansprucht werden soll. Hierzu gibt es unterschiedliche Auffassungen. Schleswig-Holstein ist mit 29,1 Prozent an der Bank beteiligt, Hamburg mit 30,4 Prozent. Der amerikanische Investor J. Christopher Flowers (25,7 Prozent) soll eine Beteiligung an einer Kapitalerhöhung noch nicht abgelehnt haben. Die schleswig- holsteinischen Sparkassen (14,8 Prozent) haben dagegen abgesagt.

Die Demonstranten kritisierten die Unternehmensführung. "Der Vorstand redet nicht mit uns. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt", sagte die Kieler Betriebsratsvorsitzende Sabine Frase. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Olaf Behm, wies Überlegungen zurück, aus Kiel einen "Abwicklungsstandort" zu machen oder an der Förde nur eine "Bad Bank" als Sammelstelle für faule Wertpapiere zu belassen.

Die Demonstranten warnten auch vor Ausstiegsgedanken: "Liebe Eigentümer, in guten Dividenden kassieren, in schlechten Zeiten abhauen!", stand auf einem Transparent. Zusätzlich zur Aufstockung des Eigenkapitals möchte die HSH Nordbank von den Eigentümern eine Risikoabschirmung von zehn Milliarden Euro haben. Auch das würde die Kernkapitalquote erhöhen, die auf sieben Prozent steigen soll.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen