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Martinsa erschüttert Spanien Regierung lehnt Hilfe ab

Nach der Milliarden-Pleite des größten spanischen Immobilienkonzerns Martinsa-Fadesa bangen tausende Familien um ihre Wohnungen. Fast 13.000 der von dem Unternehmen in Spanien und anderen Ländern bereits verkauften Immobilien sind nach Presseberichten vom Mittwoch noch im Bau. Der Konzern versicherte, die Wohnungen würden fertiggestellt. Letztlich müsse darüber jedoch der Insolvenzverwalter entscheiden, hieß es. Der spanische Wirtschaftsminister Pedro Solbes wies Forderungen zurück, die Regierung solle der Immobilienbranche angesichts der Krise finanziell unter die Arme greifen.

Die Unternehmen hätten auf dem überhitzten Wohnungsmarkt jahrelang gut verdient, sagte Solbes. Die Konsequenzen ihrer Risikogeschäfte müssten sie selbst tragen. "Es wäre nicht zu rechtfertigen, dafür Steuergelder aufzuwenden." Industrieminister Miguel Sebastin brachte dagegen die Möglichkeit ins Spiel, der Staat könne den Immobilienfirmen Bauland abkaufen, um dort Sozialwohnungen zu errichten.

Insolvenz am Dienstag

Martinsa-Fadesa hat nicht nur in Spanien, sondern auch in Frankreich, Marokko und im Osten Europas Immobilien. Angesichts eines Schuldenbergs von rund 5,2 Mrd. Euro hatte das Unternehmen am Dienstag Insolvenz angemeldet. Dem von der spanischen Immobilienkrise schwer getroffenen Unternehmen war es nicht gelungen, einen weiteren Kredit über 150 Mio. Euro zu beschaffen, um eine bereits mit den Gläubigern ausgehandelte Refinanzierung in Höhe von vier Milliarden Euro abzusichern. In der Presse hieß es, die Gesamtschulden des Konzerns könnten sogar bei mehr als sieben Milliarden Euro liegen.

Sollten die noch im Bau befindlichen Wohnungen des Unternehmens letztendlich nicht an die Käufer übergeben werden, müsse Martinsa-Fadesa die bereits geleisteten Anzahlungen plus Zinsen erstatten, erklärten Verbraucherschützer. Mit mehr als 170.000 Wohnungen und nahezu 29 Mio. Quadratmetern Bauland ist der Konzern der Branchenführer in Spanien.

Quelle: ntv.de

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