Florierendes Rüstungssparte Rheinmetall will wachsen
19.03.2008, 14:25 UhrRheinmetall will sein florierendes Rüstungsgeschäft mit Zukäufen stärken. "Neben dem Wachstum aus eigener Kraft setzen wir auf Wachstum durch Akquisitionen und strategische Allianzen", sagte Vorstandschef Klaus Eberhardt auf der Bilanzpressekonferenz. Auch für die zuletzt weniger profitable Automobilzuliefer-Sparte seien Zukäufe möglich. 2008 sollen beide Bereiche Umsatz und Betriebsgewinn weiter steigern.
"Die Bundeswehr ist und bleibt unser wichtigster Referenzkunde", sagte Eberhardt. Zugleich will er das Geschäft mit Waffen und Munition im Ausland weiter vorantreiben. Dort erwirtschaftet die Rüstungssparte inzwischen 65 Prozent ihrer Erlöse. Als Wachstumsmarkt hat Eberhardt auch die USA im Blick. Dort baut Rheinmetall derzeit eine Munitionsfertigung auf. In Südafrika wollen die Düsseldorfer die Mehrheit des Munitionsherstellers Denel Munitions übernehmen. Auch Indien verspreche hohe Zuwächse. "Indien will die gesamte Ausrüstung der Armee modernisieren." Große Chancen rechne sich Rheinmetall bei Aufträgen für die Flugabwehr und die Artillerie aus.
Die Kooperation mit der Münchener Rüstungsschmiede Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) will Rheinmetall ausbauen. Die Unternehmen entwickeln zusammen das Panzerfahrzeug Boxer, von dem die Bundeswehr und die niederländische Armee zusammen 472 Stück bestellt haben. Beim Bau des Schützenpanzers Puma, der bei der Bundeswehr den mehr als 30 Jahre alten Marder ablösen soll, kooperieren sie ebenfalls.
Ein Zusammenschluss mit KMW stehe aber nicht auf der Tagesordnung, sagte Eberhardt. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen darüber gegeben. Medienberichten zufolge haben sich die Unternehmen nicht einigen können, wer die Führung übernehmen soll.
Dank der weltweit hohen Nachfrage nach Waffen und Munition hatte Rheinmetall 2007 den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 26 Prozent auf 270 Mio. Euro nach oben geschraubt. Der Umsatz stieg von 3,6 Mrd. im Vorjahr auf 4,0 Mrd. Euro. Unter dem Strich kann Rheinmetall einen Gewinn von 150 Mio. Euro verbuchen.
Im laufenden Jahr soll das Ebit auf 280 bis 290 Mio. Euro klettern. "Der Ausblick für 2008 erscheint enttäuschend", kommentierte DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald. Der Markt habe mit 305 Mio. Euro gerechnet. Die Aktie gab zeitweise mehr als fünf Prozent nach.
Quelle: ntv.de