Die Krise an den Finanzmärkten hat die Pläne für den weltgrößten Börsengang des Jahres vereitelt. Der Direktoriumschef des russischen Aluminiumherstellers UC Rusal Viktor Vekselberg sagte, das ursprünglich für November geplante IPO in London mit einem Volumen von neun Mrd. Dollar finde 2007 nicht mehr statt. Mehrheitsaktionär Oleg Deripaska erklärte: "Das IPO liegt wegen des Markttrends für unbestimmte Zeit auf Eis." Aus Bankenkreisen verlautete Rusal, könnte den Gang aufs Parkett nun auf die Zeit nach der russischen Präsidentenwahl im März verschieben.

Der Grund für die Verschiebung der Börsenpläne sei offensichtlich, sagte Vekselberg am Rande einer Wirtschaftskonferenz in der Schwarzmeerstadt Sotschi. "Der Markt ist derzeit sehr schwankend, und das Risiko einzugehen, ohne sicher zu sein, dass das IPO erfolgreich sein wird, ergibt keinen Sinn." Rusals Investitionspläne seien davon aber nicht betroffen. Der Rusal-Börsengang wäre der größte in diesem Jahr gewesen. Er hätte den der russischen VTB-Bank hinter sich gelassen, die bei ihrem IPO im Mai acht Mrd. Dollar eingenommen hatte.

Die Kreditaufnahme für Firmen hat sich im Zuge der US-Hypothekenkrise deutlich erschwert und verteuert. Auch Banken leihen sich untereinander aus Mangel an Vertrauen kaum mehr Geld. Zahlreiche Übernahmevorhaben stehen seitdem auf der Kippe, wie die Finanzierung schwieriger wird. Notenbanken weltweit haben mit Mrd.schweren Liquiditätsspritzen eingegriffen, um einen Kollaps des Finanzsystems in Folge der Krise zu verhindern.