Unterstützung für Frenzel? Russe steigt bei Tui ein
19.11.2007, 14:46 UhrDer russische Stahlmagnat Alexej Mordaschow ist beim Reise- und Schifffahrtskonzern TUI eingestiegen. Mordaschow, der Hauptaktionär des russischen Stahlkonzerns Severstal, halte 3,02 Prozent der TUI-Aktien, teilte das Unternehmen in einer Pflichtveröffentlichung mit. TUI-Chef Michael Frenzel wird seit längerem von Aktionären wegen seiner Strategie kritisiert. Zuletzt hat der US-Investor Guy Wyser-Pratte Frenzels Ablösung und eine Aufspaltung des Konzerns gefordert.
Nach unbestätigten Zeitungsberichten planen TUI und Mordaschow ein Gemeinschaftsunternehmen für den russischen Markt. Der russische Milliardär als Partner könnte ein weiterer Investor sein, der den Kurs von Vorstandschef Michael Frenzel stützen würde. Über geschäftliche Verbindungen und Kooperationen im Reisegeschäft hat Frenzel schon mehrere Aktionäre aus Spanien, Marokko und Ägypten an TUI gebunden. Sie halten gut 20 Prozent der Anteile. Als neutral in der Auseinandersetzung um die TUI-Führung gilt der norwegische Reeder John Fredriksen, der gut fünf Prozent an dem Reise- und Schifffahrtskonzern hält.
Michael Frenzel erklärte in Hannover, die neue Verbindung markiere einen Meilenstein in der Entwicklung der TUI und eröffne neue Möglichkeiten auf dem russischen Markt. Mordaschow sagte, er glaube an die Tourismusindustrie, die insbesondere in Russland jedes Jahr kräftig wachse.
Die neue Partnerschaft eröffnet TUI neue Geschäftsmöglichkeiten in vielversprechenden Märkten Osteuropas und Russlands. Während der Markt in Westeuropa als weitgehend gesättigt gilt, sehen Experten dort noch große Wachstumschancen. Insbesondere russische Touristen zählen seit Jahren zu den zahlungskräftigen Gästen in der Urlaubsindustrie. TUI hatte daher schon 2004 ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Veranstalter Mostravel gegründet.
Quelle: ntv.de