Private Equity unter Druck S&P fürchtet Kreditausfälle
13.02.2008, 14:31 UhrDie Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) warnt wegen der Finanzkrise vor erhöhter Kreditausfallgefahr bei Unternehmen, die sich im Besitz von Beteiligungsfirmen befinden. Das Risiko eines Zahlungsverzugs sei bei den teils hoch verschuldeten Firmen infolge des Konjunkturabschwungs und verschärfter Kreditkonditionen gestiegen, erklärten die Bonitätsprüfer.
Laut S&P hinken 53 Prozent der von Private-Equity-Häusern übernommenen europäischen Unternehmen ihren Ergebnisprognosen hinterher. Bei der Hälfte komme der Schuldenabbau zudem nicht so zügig voran wie vorgesehen. Wenn es zu einem Bruch der Kreditbedingungen kommt, können die Banken die Darlehen theoretisch fällig stellen. Experten rechnen in den meisten Fällen aber eher mit einer Umschuldung. Die könnte für Banken und Eigentümer im aktuellen Marktumfeld indes teuer werden.
Bei der Werkstattkette ATU plant der US-Finanzinvestor KKR etwa, nach einem enttäuschenden Ergebnis 2007 Kapital nachzuschießen, um die Gläubiger zu einer Refinanzierung der Schulden zu bewegen.
Beteiligungsfirmen haben in den vergangenen Jahren dank einer regelrechten Kreditschwemme eine Milliardenübernahme nach der anderen in Angriff genommen. Die Schulden wurden auf die übernommenen Firmen übergewälzt.
Wegen der Krise an den Kreditmärkten stoßen die Private-Equity-Häuser bei größeren Finanzierungen zunehmend auf Schwierigkeiten bei den Banken.
Quelle: ntv.de