500 Millionen Euro am Tag Schaden durch Lokführer-Streik
22.07.2007, 16:16 UhrEin bundesweiter Streik der Lokführer könnte nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Schäden für die Volkswirtschaft von einer halben Milliarde Euro am Tag verursachen.
"Die fälligen Transaktionskosten für Bahnreisende, zum Beispiel durch den Umstieg auf andere Beförderungsmittel bis hin zu den Arbeitsausfällen in anderen Bereichen, können sich auf mindestens 500 Millionen Euro pro Tag summieren", sagte die DIW-Verkehrsexpertin Claudia Kemfert der "Saarbrücker Zeitung". Auch für die Deutsche Bahn hätte ein Streik dramatische Folgen: "Sollte deutschlandweit kein Zug mehr fahren, müsste die Bahn Umsatzeinbußen beim Personenverkehr von 27 Millionen Euro pro Tag verkraften." Hinzu käme ein Minus von 15 Millionen Euro im Güterverkehr.
Für die Bahn-Privatisierung sieht die Expertin zunächst keine akute Gefahr, allerdings für die Arbeitsplätze. "Wenn es zu zusätzlichen Kostenbelastungen kommt, dann wird die Bahn diesen Kostendruck in erster Linie durch einen spürbaren Abbau von Personal kompensieren." So könnte eine Tariferhöhung von über sieben Prozent nach den DIW-Berechnungen bis zu 1500 Stellen bei der Deutschen Bahn kosten.
Die Lokführer-Gewerkschaft GDL bereitet nach eigenen Angaben die Urabstimmung über einen flächendeckenden Streik vor. Grund ist, dass der Konzern bislang auf die Forderung von Lohnerhöhungen bis zu 31 Prozent nicht eingehen will.
Quelle: ntv.de