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Immobilienkrise zeigt Folgen Schwaches US-Wachstum

Die Immobilienkrise hat überraschend deutliche Spuren in der US-Wirtschaft hinterlassen. Die weltgrößte Volkswirtschaft wuchs im vierten Quartal 2007 nur noch mit einer Jahresrate von 0,6 Prozent nach 4,9 Prozent im dritten Quartal, wie das Handelsministerium auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Abschwächung auf plus 1,2 Prozent gerechnet. Die Zahlen dürften die Sorgen über eine Rezession verschärfen und eine weitere Fed-Zinssenkung noch wahrscheinlicher machen. Die US-Notenbank (Fed) wollte noch am Abend (20.15 Uhr MEZ)ihren jüngsten Zinsentscheid bekanntgeben. Die Futures auf die US-Aktienmärkte gaben nach den überraschend schwachen Wachstumsdaten nach und deuteten damit auf eine schwächere bis unveränderte Eröffnung der Wall Street hin.

Im Gesamtjahr 2007 wuchs die amerikanische Wirtschaft damit nach vorläufigen Daten um 2,2 Prozent und fuhr damit das schwächste Wachstum seit fünf Jahren ein. 2002 schaffte sie ein mageres Plus von 1,6 Prozent.

Pessimisten sehen sich bestätigt

Vor allem der Einbruch bei den Bauausgaben für neue Häuser um fast 24 Prozent sorgte für das gedämpfte Wachstum im Schlussquartal 2007. Damit beschleunigte sich der Rückgang im Vergleich zum dritten Quartal, als er bei rund einem Fünftel lag. "Keine Frage: die BIP-Zahlen zeigen, dass wir uns am Rande einer Rezession befinden, oder sogar schon darin", sagte Peter Boockvar, Analyst bei Miller Tabak & Co aus New York. "Ich denke, das gibt der Fed all den Rückhalt, den sie zu brauchen gedenkt, um die Zinsen um 50 Basispunkte senken zu können, ohne Panik oder Kritik auszulösen."

Aus Angst vor einem Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession senkte die Fed vergangene Woche bereits überraschend die Zinsen um 75 Basispunkte auf 3,5 Prozent. Kritiker warfen ihr umgehend vor, sich von der Entwicklung an den Aktienmärkten treiben zu lassen. Die Angst vor einer Rezession in den USA hatte in Europa und Asien zu heftigen Einbrüchen an den Börsen geführt. Viele Volkswirte rechnen mit einer weiteren Lockerung um 50 Basispunkte auf dann 3,00 Prozent am Abend nach Abschluss der zweitägigen regulären Fed-Sitzung in Washington. Die US-Regierung hat zudem ein milliardenschweres Konjunkturprogramm angekündigt. Auslöser der Wachstumsschwäche ist die weltweite Finanzkrise.

Quelle: ntv.de

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