Der russische Mischkonzern Sistema zeigt weiter grundsätzliches Interesse an der Deutschen Telekom. Jedoch sei in der nächsten Zeit nichts geplant, sagte Konzernchef Alexander Gontscharuk am Freitag bei n-tv.

Es habe Berichte gegeben über einen bevorstehenden Kauf der Telekom durch Sistema oder eine andere Form der Zusammenarbeit. "Dazu muss ich sagen, dass es noch zu früh ist, so etwas zu behaupten", sagte Gontscharuk. Er habe keine Kenntnis darüber, dass es viele Aktionäre gebe, die ihre Aktien verkaufen wollten. Zu den Großaktionären zählen der Bund und der Finanzinvestor Blackstone.

Für die weitere Entwicklung der Telekom seien die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sehr attraktiv, für Sistema die Zusammenarbeit mit dem Bonner Konzern ebenso. Die Sache sei aber noch nicht entschieden. "Mehr noch - wir haben noch nicht verhandelt", sagte Gontscharuk.

Theoretisch bestehe jedoch die Möglichkeit zu kaufen. "Für einen Zusammenschluss mit der DT ist es jetzt die günstigste Zeit, egal, wie zynisch es klingen mag. Die DT ist jetzt unterschätzt", sagte der Sistema-Chef. "Wenn es zu einem solchen Kauf kommen wird, wird alles durchsichtig gemacht und gut vorbereitet. Es wird günstig sein für alle, die Investoren brauchen keine Angst zu haben", ergänzte er.

In einem früheren Interview hatte Gontscharuk gesagt, die politischen Vorbehalte sehe er als Haupthindernis für einen Einstieg.