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Diesel weit über 1,30 Euro Sprit immer teurer

Preisschock für Deutschlands Autofahrer: Benzin und Diesel sind nach zwei Preisrunden am Dienstag und Mittwoch so teuer wie noch nie. Für einen Liter Dieselkraftstoff sind nach Angaben aus der Branche im bundesweiten Durchschnitt 1,33 Euro zu bezahlen. Superbenzin verteuerte sich auf 1,46 Euro je Liter und ist teurer als während der Hochpreisphase nach dem Hurrikan "Katrina" im Spätsommer 2005. Der Ölpreis arbeitet sich an die Marke von 100 Dollar für ein Barrel (159 Liter) heran. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) warnte in einer Energieprognose vor drohenden Versorgungslücken.

Ursache für die hohen Preise an den Zapfsäulen seien Rekordnotierungen für die Produkte am europäischen Ölmarkt in Rotterdam, hieß es aus der Branche. Diesel kostet dort mittlerweile 940 Dollar je Tonne, das sind 250 Dollar mehr als in der letzten Hochpreisphase. "Das kann auch der hohe Euro-Kurs nicht ausgleichen", sagte die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Barbara Meyer-Bukow. Wäre der Euro schwächer, müssten die Autofahrer noch mehr für den Sprit bezahlen. Angesichts des schnellen Preisanstiegs an den internationalen Märkten seien die Preise an der Tankstelle oft nicht kostendeckend. Der Preisauftrieb werde auch durch den intensiven Wettbewerb in Deutschland gedämpft.

Erhöhte Konjunkturrisiken

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) geht davon aus, dass der steigende Ölpreis die Konjunkturrisiken erhöht. "Die Dollarabwertung dämpft den Anstieg des Ölpreises für den Euroraum", sagte Glos in Berlin. "Die Bundesregierung geht in ihrer aktuellen Prognose für 2008 von einem Jahresdurchschnittspreis in Höhe von 80 US-Dollar aus." Der Preisanstieg habe sowohl spekulative als auch realwirtschaftliche Hintergründe.

Die IEA erwartet bis zum Jahr 2030 einen Anstieg des weltweiten Energieverbrauchs von rund 50 Prozent, wovon die Hälfte auf China und Indien entfällt. Es sei ungewiss, ob die Erweiterung der Förder- und Verarbeitungskapazitäten in den kommenden Jahren ausreichen werde, um die wachsende Nachfrage zu decken. Denkbar seien auch Versorgungskrisen und abrupt steigende Preise.

Der Finanzminister freut sich

Wegen der steigenden Benzinpreise kann der Fiskus in diesem Jahr mit Mehreinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe rechnen. Unter Berufung auf eine ADAC-Prognose berichtet die "Bild"-Zeitung, dass die Einnahmen der Mehrwertsteuer wegen der höheren Spritpreise 2007 um rund 300 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr steigen. Darin seien aber nicht mögliche Mindereinnahmen durch einen Rückgang des Benzinverbrauchs enthalten.

Quelle: ntv.de

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