Abspaltung von Hapag-Lloyd TUI-Aktionär macht Druck
06.03.2008, 07:05 UhrDie Aufspaltung des TUI-Konzerns in seinen Touristikteil und die Containerschifffahrt wird immer wahrscheinlicher. Nach Informationen der "Welt" aus dem Konzernumfeld wird Vorstandsvorsitzender Michael Frenzel von einflussreichen Aktionären aufgefordert, die Reederei Hapag-Lloyd vom Konzern abzuspalten. Frenzel selbst wiederum soll einem direkten Verkauf der Containerschifffahrt nicht mehr vollständig abgeneigt sein.
In einem Schreiben an Frenzel und seinen Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Krumnow habe John Fredriksen, der mindestens fünf Prozent TUI-Aktien hält, am vergangenen Dienstag seine Forderung damit begründet, dass eine Abspaltung "der effizienteste Weg" sei, den wahren Wert von Hapag-Lloyd transparent zu machen. Außerdem könne Hapag-Lloyd die Konsolidierung der weltweiten Container-Schifffahrt völlig eigenständig vorantreiben.
TUI habe der "Welt" die Existenz des Fredriksen-Schreibens bestätigt: "Es gibt eine neue Situation, mit der haben wir uns auseinanderzusetzen", zitiert das Blatt einen Konzernsprecher.
Bei einem Investor dieser Größenordnung sei es klar, dass ein solches Anliegen Eingang in die Diskussion des Aufsichtsrats finde. "Der Aufsichtsrat wird sich in der nächsten Sitzung am 17. März mit den strategischen Optionen des Konzerns auseinandersetzen."
Dem Vernehmen nach sollen auch andere Großaktionäre daran interessiert sein, dass Touristik und Containerschifffahrt vollständig voneinander getrennt werden. wahrscheinlich nennt es die Zeitung, dass es Frenzel auf der TUI-Hauptversammlung Anfang Mai auf einen Machtkampf ankommen lässt, ohne eine gangbare Alternative zur Abspaltung vorlegen zu können. Das Risiko einer Schlappe werde Frenzel nicht eingehen, erfuhr das Blatt aus seinem Umfeld.
Quelle: ntv.de