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Abschwung belastet UBS hat zu rudern

Die Schweizer Großbank UBS kämpft weiter mit Geldabflüssen in der Vermögensverwaltung und Abschreibungen auf Altlasten. Zugleich muss sich die Bank nun auch darauf einstellen, dass der weltweite Konjunkturabschwung ihr Kreditgeschäft belasten und in Zukunft höhere Kreditrückstellungen nötig machen wird.

Im ersten Quartal habe sich die Marktstimmung aufgehellt, die Lage an den Kreditmärkten habe sich jedoch nur teilweise verbessert, und der Handel mit komplexen Finanzprodukten sei nach wie vor illiquid, teilte UBS mit. "Die unmittelbaren Aussichten von UBS beurteilen wir immer noch vorsichtig", erklärte UBS weiter. Die realwirtschaftliche Lage habe sich erneut verschlechtert, was sich in den nächsten Quartalen negativ auf die Kreditrückstellungen auswirken dürfte.

"Der Konjunkturabschwung in der Schweiz wird sich mit Verzögerung im Kreditportfolio niederschlagen", sagte UBS-Finanzchef John Cryan in einer Telefonkonferenz. UBS ist einer der größten Kreditgeber der Schweizer Wirtschaft. Das war mit ein Grund, warum die Schweizerische Nationalbank (SNB) und der Schweizer Staat der Bank im vergangenen Jahr mit einem Milliarden-Paket zu Hilfe kommen mussten.

Verluste aus dem Investmentbanking

Die größte Schweizer Bank bestätigte den bereits im April angekündigten Verlust von 1,975 Mrd. Franken (1,3 Mrd. Euro) im ersten Quartal. Der angekündigte Verkauf der brasilianischen Pactual werde eine Goodwill-Berichtigung von 0,6 Mrd. Franken nach sich ziehen. Zum Ende des ersten Quartals kam die Bank auf eine BIZ-Kernkapitalquote von 10,5 Prozent. Unter Einschluss des Pactual-Verkaufes ergibt sich eine Pro-Forma-Quote von 11,0 Prozent.

Die Verluste stammen aus dem Investmentbanking und dort vor allem aus Bereichen, aus denen sich die Bank zurückgezogen hat oder zurückziehen will. Allein im Geschäft mit sogenannten Monoline-Versicherern beliefen sich die Abschreibungen auf 1,9 Mrd. Franken. Insgesamt baute die Investment Bank den Vorsteuerverlust auf 3,16 Mrd.von 8,1 Mrd. Franken im Vorquartal ab.

Keine Trendwende in der Vermögensverwaltung

Kunden zogen bei der Bank im ersten Quartal weiterhin Geld ab. Im Bereich Wealth Management & Swiss Banking fiel der Abfluss mit 23,4 Mrd. Franken zwar nicht mehr so stark aus wie im Quartal davor, aber mit Aussagen zum April hielt sich Finanzchef Cryan zurück. Der Geldfluss von Kunden scheine abhängig von den Medienberichten über UBS, sagte er. Und im April sei es dort relativ ruhig gewesen, erklärte er. Allein Kunden, die ihr Geld in der Schweiz verwalten lassen, zogen 10,2 Mrd. Franken ab.

Quelle: ntv.de

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