Droht Handelskrieg mit China? USA erhebt Zoll auf Papier
31.03.2007, 11:14 UhrDie USA haben erstmals Importzölle auf ein subventioniertes Produkt aus einem nicht marktwirtschaftlich orientierten Land verhängt.
Mit der Abgabe auf beschichtetes Papier aus China beendete das US-Handelsministerium am Freitag eine jahrzehntelange Politik der Zurückhaltung. "Chinas Wirtschaft hat sich soweit entwickelt, dass wir ein weiteres Instrument der Handelspolitik wie zum Beispiel das Gesetz über Ausgleichszölle anwenden können", sagte Minister Carlos Gutierrez. "Das heutige China ist nicht das China von vor zehn Jahren." Als vorläufige Höhe der Zölle nannte er 10,9 bis 20,35 Prozent.
Das US-Handelsdefizit mit China, das im vergangenen Jahr eine Rekordhöhe von 233 Mrd. Dollar erreichte, hat in Washington zu Forderungen nach härteren Gegenmaßnahmen geführt. Viele US-Abgeordnete halten chinesische Subventionen für einen der Gründe für das hohe Defizit. Im Kongress liegen mehrere Gesetzentwürfe vor, mit denen die Regierung zum Ende ihres Verzichts auf Ausgleichszölle auf nicht marktwirtschaftlich orientierte Volkswirtschaften gezwungen werden sollen. Beobachtern zufolge könnte mit den Handelssanktionen in der Papierindustrie ein Präzedenzfall auch für andere Branchen geschaffen worden sein, etwa der Stahl-, Möbel- oder Schuhindustrie.
An den Devisenmärkten reagierte der Dollar mit einem Kursverlust von 0,4 Prozent zum Yen auf 117,56 Yen auf die Bekanntmachung des Handelsministeriums. Auch der Euro legte 0,4 Prozent zum Dollar zu auf 1,3377 Dollar.
Quelle: ntv.de