Wolfsburg 3 Wochen dicht? VW plant längere Ferien
25.11.2008, 16:34 UhrVolkswagen wird wegen der Absatzkrise auf dem Automarkt voraussichtlich eine längere Weihnachtspause in seinem Wolfsburger Stammwerk einlegen. Allerdings müssten die zuständigen Stellen noch zustimmen, sagte ein Konzernsprecher. Die Betriebsratsgremien wollen darüber am Mittwoch abschließend beraten.
Zur Debatte steht, die Bänder vom 18. Dezember bis zum 11. Januar stehenzulassen, also für gut drei Wochen. Die Beschäftigten sollen dann Urlaub nehmen oder ihre Überstundenkonten abbauen. Alle in Wolfsburg gefertigten Modelle seien in die Überlegungen einbezogen, sagte eine Sprecherin. Im Stammwerk werden der Golf und der Golf Plus sowie Tiguan und Touran bei der VW-Tochter Auto 5000 gefertigt. Im vorigen Jahr hatte VW vom 24. Dezember bis 8. Januar Weihnachtsferien.
VW hatte bei der Vorlage seiner Neun-Monats-Zahlen Ende Oktober bereits angekündigt, die Weihnachtspause möglicherweise zu verlängern, um die Produktion an die sinkende Nachfrage anzupassen und nicht auf Halde zu produzieren. Der Autobauer sieht sich bisher von der Krise weniger betroffen als viele Konkurrenten. 2009 stehen aber der gesamten Branche harte Zeiten bevor.
VW-Chef Martin Winterkorn will daher alle Investitionen auf den Prüfstand stellen und konsequent die Kostenbremse anziehen. Winterkorn setzt vor allem auf kleinere, spritsparende und umweltschonende Modelle, um die Krise besser zu bestehen als der Wettbewerb. Auch VW werde mit dem sinkenden Autoabsatz vor allem in den USA und Westeuropa zu kämpfen haben, räumt das Unternehmen ein. Seinen weltweiten Marktanteil will der Autobauer aber dennoch ausbauen.
Porsche und Audi ziehen nach
Auch Porsche und Audi fahren wegen der Absatzflaute ihre Produktion herunter. Am vergangenen Freitag sei im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen kein Auto produziert worden, bis Ende Januar werde es sieben weitere Ausfalltage geben, teilte Porsche mit. Kurzarbeit sei nicht notwendig, da die Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter gut gefüllt seien.
Audi folgt der Konzernschwester VW und lässt die Produktion wegen der Autokrise über Weihnachten ebenfalls länger ruhen. Je nach Modell sollen die Bänder im Werk Ingolstadt am 18. beziehungsweise 19. Dezember angehalten und am 9. Januar wieder angefahren werden, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Damit dauert die Unterbrechung zwei Tage länger als sonst zu Weihnachten üblich.
Quelle: ntv.de