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US-Immobilienkrise Vorsicht am Devisenmarkt

Die unsichere Zukunft des angeschlagenen US-Immobilienfinanzierers New Century sorgt weiter für Nervosität bei den Anlegern. Viele Investoren am Devisenmarkt halten sich am Dienstag bedeckt.

Die Zahlungsschwierigkeiten der Häuserkäufer in den USA haben inzwischen weitere US-Hypothekenanbieter in Mitleidenschaft gezogen. Accredited Home Lenders kündigte am Dienstag an, frisches Geld zu benötigen und zusätzlich kräftig auf die Kostenbremse zu drückem.

Bereits am Vortag hatte Countrywide, die Nummer vier auf dem Markt für "subprime motgages", angekündigt, 108 Stellen in der Sparte zu streichen. Möglicherweise könnte zudem der Gewinn wegen der höheren Ausfallrate bei den nachrangigen Krediten zurückgehen.

Bis zum Dienstagmittag stabilisierte sich der Euro knapp über 1,3170 US-Dollar und damit in etwa auf dem in der Nacht im asiatischen Handel erreichten Niveau. Auch von deutschen Konjunkturdaten kamen keine Impulse: Der Anstieg des Saldos der ZEW-Konjunkturerwartungen im März verpuffte beinahe wirkungslos. Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim bei einer Umfrage unter Finanzmarktprofis erhobenen Daten deuten im März auf eine anhaltend positive Stimmung hin.

Die abnehmende Risikoneigung der Investoren sorgte dagegen für einen Anstieg des Yen zu US-Dollar und Euro. Am Mittag kostete ein US-Dollar 117,35 Yen, für einen Euro zahlten Devisenhändler 154,60 Yen.

Offenbar würden wieder Carry Trades aufgelöst, sagten Frankfurter Händler. Die Spekulationsgeschäfte zu Lasten des Yen hatten in den zurückliegenden Monaten für Druck auf die asiatische Leitwährung gesorgt. Die Korrektur an den Aktienmärkten in den vergangenen beiden Wochen hatte dann viele Anleger dazu veranlasst, ihre Positionen aufzulösen - der Yen war in der Folge kräftig gestiegen. "Angesichts der wieder zurückkehrenden Nervosität mit Blick auf den US-Immobilienmarkt, die Aktienmärkte und die Carry Tades dürfte das die weiteren Tage auch so weitergehen", hieß es von der SEB in Stockholm.

In der Vergangenheit haben viele Amerikaner ihre Eigenheime mit hohen Krediten belastet, um so ihren Konsum zu finanzieren. Die anhaltenden Preissteigerungen veranlasste die Banken zu äußerst lockereren Vergabekriterien. In den vergangenen Jahren kam es so zu einem regelrechten Kollaps der Kriterien: Die lockerere Kreditvergabe war Grund für die kräftigen Preissteigerungen bei Wohnimmobilien. Mit dem Ende der Preissteigerungen bei Wohnimmobilien änderten viele Hypothenanbieter ihre Darlehenspolitik, was wiederum zur Folge hatte, dass viele Häuserkäufer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten.

Quelle: ntv.de

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