Ungewohnte Rolle Wachstumslok Nordosten
24.09.2007, 12:12 UhrIn Mecklenburg-Vorpommern war der Aufschwung im ersten Halbjahr bundesweit am stärksten. Die Wirtschaft im Nordosten legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent zu und profitierte vor einer boomenden Industrie. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt insgesamt kletterte um 2,9 Prozent, dabei hängte der Osten den Westen leicht ab. Schlusslicht bildet Berlin die mit einem Plus von einem Prozent.
Für Mecklenburg-Vorpommern ist die Rolle als Wachstumslokomotive eher ungewohnt, denn das Küstenland hatte sich im bundesweiten Vergleich in den vergangenen Jahren nur weit unterdurchschnittlich entwickelt. In dem industrieschwachen Land legte dieser Sektor nun aber besonders kräftig zu, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. "Es gibt kaum eine Branche im Verarbeitenden Gewerbe, die nicht sehr gut gewachsen ist", sagte eine Sprecherin des Statistischen Landesamtes im Schwerin.
Die Geschäfte im Maschinenbau, der chemischen Industrie, im Schiffsbau und im Gastgewerbe liefen gut. Die Bruttowertschöpfung des Sektors kletterte in den ersten sechs Monaten um fast 15 Prozent, während es bundesweit nur knapp sieben Prozent waren.
Lichtblick im Bauwesen
Auch das Baugewerbe habe sich deutlich verbessert, sagte die Sprecherin. Die gute Entwicklung sei als Aufholprozess zu sehen, da der Bau 2006 im bundesweiten Vergleich sehr schlecht abgeschnitten habe. "Irgendwann muss die Konjunktur ja bei uns ankommen." Es sei allerdings nicht davon auszugehen, dass Mecklenburg-Vorpommern auch für das Gesamtjahr 2007 das kräftigste Wachstum schaffe. Im vorigen Jahr lag Sachsen an der Spitze, nach der ersten Hälfte dieses Jahres rangiert das Land zusammen mit Hamburg (plus 3,4 Prozent) hinter Bayern (plus 3,5 Prozent) auf Platz zwei.
Quelle: ntv.de