Schiffbau zunächst gesichert Wadan-Werften bekommen Kredit
10.07.2009, 15:38 Uhr
Die Werften können zunächst weiter Schiffe bauen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die insolventen Wadan-Werften aus Mecklenburg-Vorpommern haben sich einen Massekredit gesichert. 190 Milo. Euro stünden bereit, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Marc Odebrecht mit. Der Kredit werde zu 90 Prozent durch den Bund und zu zehn Prozent durch ein Bankenkonsortium abgesichert. Zum Stand der Investorensuche hieß es: "Wir haben Signale von möglichen Investoren, die über bloße Absichtsbekundungen hinausgehen." Damit können die Werften die bereits begonnenen beiden Fähren für die schwedische Reederei Stena Line weiterbauen.
Die Schweriner Landesregierung hatte den Werften erst am Donnerstag einen weiteren Kredit über 1,5 Mio. Euro bereitgestellt, um den Fortgang der Arbeiten kurzfristig zu sichern. Die Wadan-Werften hatten Anfang Juni wegen ausbleibender Neuaufträge und finanzieller Streitigkeiten
Kürzlich hatte der Insolvenzverwalter noch schlechte Nachrichten verkündet: "Wir haben heute eine Werft ohne sichere Aufträge und ohne liquide Mittel", sagte Odebrecht Mitte Juni. Keines der laufenden Schiffbauprojekte sei sicher finanziert und Lieferanten hätten offenen Forderungen von rund 90 Mio. Euro. Es gebe für nicht einmal Hälfte der 2400 Mitarbeiter von Wadan Yards Deutschland Beschäftigung.
Die Wadan-Werften waren nach dem Rückzug von finanziellen Zusagen aus dem Gesellschafterkreis in die Pleite geschlittert. Die Wadan-Werften sind seit 2008 mehrheitlich im Besitz der russischen Beteiligungsgesellschaft FLC West, die rund 70 Prozent der Anteile hält. Die restlichen 30 Prozent hält die Schiffsbau-Gesellschaft STX Europe, die aus der norwegischen Aker Yard Gruppe hervorgegangen ist. Zu Wadan gehören die drei Werften Wadan Yards MTW in Wismar, die Wadan Yards Warnow in Rostock-Warnemünde und die Wadan Yards Okean im ukrainischen Nikolajew. Dazu kommen weitere Gesellschaften in Deutschland und in der Ukraine. Die Gruppe hatte zuletzt insgesamt 5000 Beschäftigte.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa