Dienstag, 07. August 2018Der Börsen-Tag

Mit Max Borowski
17:58 Uhr

"Zeiten, die Anleger meiden sollten" - Börsianer trotz Dax-Plus skeptisch

Mit Rückenwind einiger guter Firmenbilanzen ist der deutsche Aktienmarkt auf Erholungskurs gegangen.

  • Der Dax ging 0,4 Prozent höher bei 12.658 Punkten aus dem Handel. Am Nachmittag hatte er sogar noch 0,9 Prozent im Plus über 12.700 Punkten gelegen.
  • Der MDax dagegen verlor 0,4 Prozent auf 26.789 Punkte. Der TecDax gab ebenfalls 0,4 Prozent nach und schloss bei 2927 Punkten.
  • Doch trotz des Pluszeichens im Dax und einer oft positiven Gewinnentwicklung bei den Unternehmen bleiben viele Börsianer skeptisch: "Zu schwer lastet der Handelsstreit zwischen den USA und China auf dem Gemüt der schreckhaften Anleger", sagt Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets.
  • Zudem verweisen Statistiker auf die schlechte Börsenjahreszeit. Am Aktienmarkt gibt es Zeiten, die die Anleger meiden sollten. Eine solche startet momentan, sie dauert nach Aussage der Marktstrategen der HSBC bis Ende September an und sorgte in den Jahren 1974 bis 2017 für durchschnittliche Kursverluste am deutschen Aktienmarkt von etwa fünf Prozent. Auch die Kollegen der DZ-Bank verweisen auf die Saisonalität, die ungünstige Zyklik bis in den September hinein birgt auch für sie Kursrisiken, die den Dax in Richtung der Tiefs von Ende Juni bei 12.105  Punkte drücken könnten.
16:55 Uhr

Thyssen will an milliardenschwerem Kriegsschiff mitbauen

Es geht um einen der größten Aufträge, die die Bundeswehr je vergeben hat:

Im Rennen um den milliardenschweren Auftrag zum Bau des neuen Kriegsschiffs MKS 180 für die deutsche Marine tut sich die Werft German Naval Yards (GNYK) in Kiel mit der ThyssenKrupp-Tochter TKMS zusammen.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 9,79

Beide Unternehmen bestätigten einen Bericht, wonach TKMS Unterauftragnehmer werden soll. Mit der Kooperation gebe es nun eine Wertschöpfung für Deutschland von nahezu hundert Prozent, sagte GNYK-Geschäftsführer Jörg Herwig dem Bericht zufolge.

TKMS erklärte, der Konzern wolle vor allem das Knowhow seiner Ingenieure einbringen und einen erheblichen Teil der Entwicklungs- und Konstruktionsleistungen übernehmen. TKMS hatte sich zuvor gemeinsam mit Lürssen um den Großauftrag bemüht. Die beiden Unternehmen waren allerdings im Frühjahr von der Bundeswehr von dem Vergabeverfahren ausgeschlossen worden.

Zurzeit läuft die Ausschreibung für Entwicklung und Bau von vier Fregatten mit der Option auf zwei weitere Schiffe. Die ersten vier MKS 180 sollten nach früherer Planung mit rund 4,5 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Die Fregatten sollen in der Lage sein, Ziele in der Luft sowie über und unter Wasser zu bekämpfen und Einsätze von Soldaten an Land führen.

16:46 Uhr

Europas Börsen halten an Gewinnen fest

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picture alliance / Boris Roessle

Europas Börsen halten am Nachmittag an den Gewinnen fest. Neue belastende Nachrichten zum Thema Handelsstreit gibt es nicht.

  • Das Sentiment werde zudem gestützt von den deutschen Produktionsdaten für Juni, heißt es im Handel. Sie gingen zwar um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, hier sei aber nach den schwachen Auftragseingängen des Vortages deutlich Schlimmeres befürchtet worden. "Damit ist einfach ein Risikofaktor verschwunden", so ein Händler.
  • Der Dax steigt 0,9 Prozent auf 12.708 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 3.511 nach oben.
  • Die laufende Berichtssaison liefert aufs Neue die Impulse für die Einzelwerte. Aus dem Dax haben Commerzbank, Deutsche Post sowie Beiersdorf ihre Quartalszahlen vorgelegt. Die Post wird mit einem Plus von mehr als 4 Prozent gefeiert, Commerzbank und Beiersdorf können am Morgen noch heftigen Verlust am Nachmittag immerhin etwas eindämmen.
  • Gute Quartalszahlen der Automobilzulieferer Schaeffler (plus 9,3 Prozent) wie auch Elringklinger (plus 4 Prozent) verbessern das Sentiment für den Sektor, für den Subindex der europäischen Automobilwerte geht es um 1,3 Prozent nach oben.
16:39 Uhr

Börsianer feiern Online-Marktplatz für Selbstgemachtes

Während Dawanda, Deutschlands Online-Marktplatz für selbstbastelte und gehäkelte Dinge, gerade abgewickelt wird, erlebt US-Konkurrent Etsy einen Höhenflug.

Schon am Montag nach Börsenschluss hat Etsy über den Verlauf des zweiten Quartals berichtet. Nachdem das Unternehmen einen starken Umsatzzuwachs verbucht hat, traut es sich auf Jahressicht mehr zu. Die Aktie springt um über 17 Prozent nach oben.

Etsy soll auch laut einer Vereinbarung mit Dawanda einen Großteil von deren Nutzern übernehmen und dürfte damit auf dem deutschen Markt signifikant expandieren.

16:27 Uhr

Schwächerer Dollar stützt Ölpreise

Der schwächere Dollar stützt die Ölpreise, die überdies von den US-Sanktionen gegen Iran profitieren, die am Dienstag in Kraft treten. Aufgrund der Sanktionen, die in den kommenden drei Monaten noch erweitert werden sollen, dürften die iranischen Ölexporte um über 1 Million Barrel pro Tag sinken, schätzen Experten. Derzeit exportiert Iran täglich etwa 2,5 Millionen Barrel Öl. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,4 Prozent auf 69,29 Dollar. Brent gewinnt 1,0 Prozent auf 74,52 Dollar.

Gold, das wie Öl in Dollar bezahlt wird, profitiert ebenfalls vom Rücksetzer des Greenback. Der Preis für eine Feinunze erhöht sich um 0,4 Prozent auf 1.213 Dollar.

16:16 Uhr

US-Märkte weiter im Aufwind

Der Anstieg der US-Aktienmärkte setzt sich am Dienstag fort:

Kurz nach der Startglocke gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 25.596 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. Treiber der Kursgewinne sei die bislang gut verlaufene Bilanzsaison der US-Unternehmen, heißt es aus dem Handel.

Der Höhepunkt der Bilanzsaison in den USA ist schon überschritten. Nach Börsenschluss wird Disney als eines der letzten großen Unternehmen Quartalszahlen vorlegen.

15:27 Uhr

Investoren fliehen: Muss IWF die Türkei vorm Bankrott retten?

Die finanzielle Lage der Türkei spitzt sich zu. Nach dem gestrigen Absturz der Lira stoßen die Investoren türkische Anleihen in großem Stil ab. Die Rendite 10-jähriger, lira-demontierter Staatsanleihen ist laut der "Financial Times" auf über 20 Prozent nach oben geschossen. Das gefährdet den Zugang des türkischen Staates zum Kapitalmarkt.

Laut der Finanzagentur "Bloomberg" machen sich Investoren Sorgen, die Türkei müsse vom Internationalen Währungskredit gerettet werden. Auch mit Kapitalkontrollen, das heißt mit Einschränkungen für den Handel mit der Lira und für Geldtransfers aus dem Land rechneten bereits einige Marktteilnehmer.

Auch das Bankensystem gerät durch den Währungseinbruch in Gefahr. Die rasante Abwertung der Lira droht Goldman Sachs zufolge die Kapitalpuffer der türkischen Banken aufzuzehren. Sollte der Dollar auf 7,10 Lira steigen, hätten die Institute keinerlei Sicherheitspolster mehr, warnten die Experten der US-Investmentbank.

15:17 Uhr

Angst vor Ausverkauf: Deutschland erschwert China-Übernahmen

Für Aktionäre und andere Unternehmenseigner ist das keine gute Nachricht: Die Bundesregierung will Firmenübernahmen durch ausländische Investoren in sensiblen Wirtschaftsbereichen erschweren.

Die Beteiligung von Interessenten außerhalb der EU habe "stark zugenommen" und die Regierung wolle künftig besser herausfinden, ob dabei "legitime Sicherheitsinteressen Deutschlands betroffen sind", hieß es aus dem Bundeswirtschaftsministerium angesichts chinesischer Übernahmeaktivitäten.

Konkret will die Bundesregierung die Schwelle senken, ab der sie Beteiligungen und Übernahmen überprüfen und gegebenenfalls untersagen kann. Sie liegt derzeit bei 25 Prozent der Stimmrechte. Übernahmen oder Beteiligungen an bestimmten Unternehmen sollen demnach künftig ab einem Schwellenwert von 15 Prozent der Stimmrechte unter die Investitionsprüfung fallen.

Zuletzt hatten vor allem Pläne chinesischer Investoren für Diskussionen gesorgt. So zog ein Investor wegen eines drohenden Vetos der Regierung sein Kaufangebot für einen westfälischen Maschinenbauer zurück. Außerdem stieg die Regierung bei 50Hertz ein, um China an der Übernahme eines Teils des Netzbetreibers zu hindern.

14:28 Uhr

Teure Wetten: Steigender Strompreis brockt Kraftwerkskonzern Verlust ein

Steigende Preise sollten Erzeugern generell höhere Gewinne bescheren - es sei denn, sie haben sich mit Termingeschäften verzockt:

  • Der Energiekonzern Uniper ist im ersten Halbjahr wegen des kräftigen Anstiegs der Strom- und Gaspreise in die roten Zahlen gerutscht. Schuld an der auf den ersten Blick verblüffenden Entwicklung sind Belastungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro durch Rohstoff-Termingeschäfte, mit denen der Konzern im Handelsgeschäft seine langfristigen Vereinbarungen über Strom und Gaslieferungen gegen Preisschwankungen abgesichert hatte.
  • Der Strompreis ist in nur einem Jahr um mehr als 50 Prozent auf rund 44 Euro je Megawattstunde gestiegen. Auch bei Gas lagen die Preissteigerungen laut Uniper bei nahezu 50 Prozent.  
  • Unter dem Strich sorgte diese unerwartete Entwicklung bei dem Düsseldorfer Konzern zwischen Januar und Juni für einen Verlust von 546 Millionen Euro nach einem Gewinn von 967 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Finanzvorstand Christopher Delbrück sagte, wenn das Preisniveau von Strom und Gas auf dem aktuellen Stand bleibe, werde sich der Verlust bis zum Jahresende aber deutlich reduzieren.
13:34 Uhr

So martialisch beginnt Teslas Rekrutierungs-Offensive in China

"Das Schlachtschiff legt bald ab", heißt es Berichten zufolge in den ersten Stellenanzeigen, die Tesla in China geschaltet hat. "Wir werben die ersten Matrosen an und freuen uns, Sie bald an Bord zu haben." Offenbar spricht Tesla auch Ingenieure beim Messaging-Dienst WeChat direkt an.

Der Elektroautobauer treibt damit seine Pläne für ein neues Werk in Shanghai, das erste außerhalb der USA, voran. Vor einem Monat hatte das US-Unternehmen mit den Behörden vor Ort das Zwei-Milliarden-Dollar-Projekt unterzeichnet. Stellenausschreibungen auf der Internetseite der Firma zufolge werden zunächst Architekten und erfahrene Finanzmanager gesucht.

Das benötigte Kapital will Konzernchef Elon Musk vor Ort aufnehmen.

13:09 Uhr

Unter Gerhard Schröders Aufsicht: Kreml-Ölkonzern auf Rekordhoch

Vor knapp einem Jahr machte der vom Kreml kontrollierte Ölkonzern Rosneft Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Aufsichtsratsvorsitzenden: Nun steigen die Aktien des Konzerns auf ein Allzeithoch.

  • Verantwortlich sind allerdings weniger Schröder oder das von ihm kontrollierte Management des Unternehmens als der gestiegene Ölpreis und der schwache Rubel.
  • Die Aktien legen an der Moskauer Börse um bis zu 2,1 Prozent zu und waren mit 428,25 Rubel so teuer wie noch nie. In ihrem Windschatten gewannen die Titel des Großaktionärs BP in London 1,3 Prozent.
  • Dank gestiegener Fördermengen und Preise verdreifachte das Unternehmen seinen Netto-Quartalsgewinn auf umgerechnet 3,1 Milliarden Euro. Der Umsatz sei um knapp die Hälfte auf 28 Milliarden Euro geklettert. Vor diesem Hintergrund stellte Rosneft eine Halbjahresdividende in Aussicht, die über der Ausschüttung für das Gesamtjahr 2017 liegt.
13:09 Uhr

Weiterer Anstieg an der Wall Street erwartet

Der Anstieg der US-Aktienmärkte scheint sich fortzusetzen: Der Future auf den S&P-500 legt vorbörslich um 0,2 Prozent zu. Treiber der Kursgewinne sei die bislang gut verlaufene Bilanzsaison der US-Unternehmen, heißt es aus dem Handel.

Der Zollstreit zwischen den USA und China schwelt zwar im Hintergrund weiter, hat auf die Börsen derzeit aber nur geringen Einfluss.

Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump in einem seiner berüchtigten Tweets behauptet, dass die Strafzölle gegen China wirkten, und die Kursverluste der chinesischen Aktienmärkte in den vergangenen Tagen als Beleg dafür angeführt. China konterte, das sei "Wunschdenken". Am Dienstag machten die chinesischen Börsen nach einer Rally im späten Handel einen Teil ihrer jüngsten Abgaben wett. Auch in Europa legen die Märkte zu.

Unter den Einzelwerten dürften Facebook erneut gesucht sein; die Titel werden vorbörslich 0,7 Prozent höher indiziert, nachdem Pläne des Netzwerks bekannt geworden waren, mit Banken bei Finanzdienstleistungen zusammenarbeiten zu wollen.

12:58 Uhr

Facebook will Bankdienstleistungen anbieten

Meta
Meta 752,45

Das Wort "Facebook-Konto" soll offenbar eine neue Bedeutung bekommen:

  • Facebook will eigenen Angaben zufolge seine Dienste ausweiten und ist deshalb mit Banken in Kontakt. Zugleich könnten Finanzinstitute dadurch ihr Angebot verbessern, teilte Facebook mit.
  • Facebook-Nutzer könnten ihre Bankkonten von beispielsweise PayPal, Citibank oder American Express mit dem Messenger von Facebook verknüpfen und über diesen Weg mit einem Kundenbetreuer in Verbindung treten.
  • Sollten sich Kunden für das neue Facebook-Angebot entscheiden, sei es möglich, dass Facebook einige Finanzinformationen der Bankkonten einsehen könnte. Diese würden aber nicht für Werbung oder ähnliches genutzt. "Die Idee, die dahinter steckt, ist, dass es einfacher sein kann mit der Bank über Messenger zu kommunizieren als in der Warteschleife am Telefon zu hängen", hieß es in der Mitteilung von Facebook.
12:36 Uhr

Autozulieferer begeistern

Bei den Aktienwerten stand Schaeffler im Rampenlicht. Die Titel des Autozulieferers stiegen um bis zu 7,7 Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Das Quartalsergebnis habe über den Erwartungen gelegen, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies in einem Kommentar. Außerdem seien die Schaeffler-Papiere im Branchenvergleich günstig.

Mit Elringklinger legt noch ein weiterer Autozulieferer gute Zahlen vor, sodass der ganze Sektor nach oben gezogen wird.

Schaeffler
Schaeffler 5,61

ElringKlinger
ElringKlinger 4,66

 

DaxSector Automobil
DaxSector Automobil 1.908,70

 

11:58 Uhr

Lira-Crash: "Türkische Zentralbank entscheidet nicht mehr frei"

Die türkische Lira sendet ein Lebenszeichen aus dem Kurskeller:

Vom neuen Rekordtief von 5,4288 je Dollar berappelte sie sich in der Nacht zunächst bis auf rund 5,3630 und geht aktuell mit 5,2310 um. Zu Beginn der Woche war der Dollar noch mit 5,1000 gehandelt worden, ehe sich die Lira-Talfahrt am Montag im Tagesverlauf nochmals deutlich beschleunigte.

  • Als weitgehend wirkungslos entpuppt sich bislang eine Maßnahme der türkischen Notenbank vom späten Montagnachmittag, die die eigene Währung stützen soll. Die Experten der Commerzbank halten diese auch nicht für geeignet, den Druck von der Lira zu nehmen. In einem überraschenden Schritt habe die Notenbank (CBT) den Anteil der Mindestreserven, den Banken in ausländischen Währungen halten dürfen, von 45 auf 40 Prozent gesenkt. Nach Berechnungen der CBT setzte das Liquidität von rund 2,2 Milliarden Dollar frei.
  • Zwar müssten die Banken nun Dollar verkaufen, um ihrer Mindestreservepflicht nachzukommen, was eigentlich Druck von der Lira nehmen sollte, erläutert Commerzbank-Devisenexperte Lutz Karpowitz. Allerdings sei der Betrag von 2,2 Milliarden für den Devisenmarkt nicht viel, und vor allem offenbare die CBT mit dem Schritt, dass sie offensichtlich nicht mehr frei entscheiden könne.
11:39 Uhr

Ultimatum verstrichen - deutsche Ryanair-Piloten vor Streik

Beim Billigflieger Ryanair scheint ein Streik der in Deutschland stationierten Piloten kaum noch vermeidbar.

Das Unternehmen habe nichts vorgelegt, was man als neues Angebot werten könne, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) der dpa. In der Nacht war eine letzte Frist der VC für ein verbessertes Tarifangebot abgelaufen.

Man werde nun am Mittwoch (11.00 Uhr) die weiteren Maßnahmen bekanntgeben, kündigte die Gewerkschaft an. Ryanair hat nach eigenen Angaben bereits am Freitag ein neues Schreiben an die VC übermittelt. "Aus unserer Sicht war das nur eine Zusammenfassung der bisherigen Positionen. Das Signal ist ausgeblieben", erklärte dazu VC-Sprecher Janis Schmitt.

10:36 Uhr

Daimler beugt sich Trump: Rückzug aus dem Iran

1:0 für Trump: Die US-Regierung will möglichst alle internationalen Unternehmen - auch die europäischen - zum Rückzug aus dem Iran zwingen. Die EU hält dagegen und will die Firmen mit einem "Blocking Statute" zum Bleiben bewegen und so auch den Atom-Deal retten.

Wer ist stärker in diesem Ringen? Einen Hinweis gibt eine aktuelle Mitteilung eines deutschen Autobauers:

  • Angesichts der neuen US-Sanktionen gegen den Iran hat Daimler seine Expansionspläne in dem Land auf Eis gelegt. Die "ohnehin eingeschränkten Aktivitäten" seien "bis auf weiteres eingestellt" worden, teilte der Konzern mit.
  • Daimler hatte Anfang 2016 angekündigt, mit Partnerunternehmen im Iran Lkw bauen und Fahrzeuge seiner Marke Fuso verkaufen zu wollen. "Die Produktion und den Vertrieb von Mercedes-Benz-Lkw haben wir nicht wieder aufgenommen", hieß es in der Mitteilung. Auch der Vertrieb von Pkw der Marke Mercedes wurde demnach nicht wieder hochgefahren, eine lokale Fertigung gab und gibt es nicht.
10:21 Uhr

Anleger enttäuscht: Zalando stürzen ab

Die Aktien von Zalando sind mit einem dicken Minus von zeitweise mehr als 7 Prozent der größte Verlierer im MDax.

Im Handel wird zum einen auf den schwachen Umsatz verwiesen. "Nachdem Zalando bereits schwach ins Jahr gestartet ist, enttäuscht das Unternehmen erneut beim Umsatz", so ein Marktteilnehmer. Dieser stieg im zweiten Quartal um 20,9 Prozent, hier lagen die Schätzungen teils deutlich darüber.

Bei der Prognose für das Gesamtjahr ist der Berliner Online-Modehändler vorsichtiger geworden. Damit liege der Konsens der Analysten nun zu hoch, hier dürften die Schätzungen nach unten angepasst werden, heißt es weiter.

10:17 Uhr

Produktionsdaten stützen den Dax

Langsam nach oben tickert der Dax am Vormittag. "Die 12.700er-Marke muss überwunden werden", sagt ein Händler. Bis dahin müsse auch das Plus von aktuell 0,7 Prozent nur als Tagesvolatilität verbucht werden. Das Sentiment werde aber freundlich gestützt von den deutschen Produktionsdaten für Juni. Sie gingen zwar um 0,9 Prozent zurück, hier sei aber nach den schwachen Auftragseingängen des Vortages deutlich Schlimmeres befürchtet worden. "Damit ist einfach ein Risikofaktor verschwunden", so der Händler.

09:48 Uhr

Paketgewinn bricht ein - Post will Preise erhöhen

Im Manager-Sprech hört sich das so an: "Wir werden nun (..) unsere Preise und Kosten sowohl im Post- als auch im Paketbereich stärker in den Blick nehmen, um die Volumenentwicklung in kontinuierlich steigende Erträge zu überführen", erklärt Post-Chef Appel. Übersetzt: Preise für Pakete und Briefe sollen angehoben werden und gleichzeitig soll gespart werden.

Post
Post 38,97

Denn zuletzt wuchs vor allem das Paketgeschäft der Deutschen Post dank des boomenden Online-Handels rasant - doch die Kosten liefen aus dem Ruder. "Im Paketgeschäft sind wir in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen als der Wettbewerb, alles nach der Devise: 'Wachstum ist super, der Rest wird sich finden'", hatte Post-Chef Appel in einem Mitarbeiter-Magazin kritisiert. Die Erträge seien aber nicht in dem Maße mitgewachsen, räumte er ein.

Der für die Sparte zuständige Vorstand Jürgen Gerdes hatte seinen Hut nehmen müssen, Appel leitet das Geschäft nun selbst.

Abseits des Brief- und Paketgeschäfts lief es indes gut für die Post. In der Brief- und Paketsparte brach der operative Ertrag auf 108 (260) Millionen Euro ein. Insgesamt ging der operative Ertrag (Ebit) im zweiten Quartal bei einem Umsatz von 15 (VJ: 14,8) Milliarden Euro um 11,2 Prozent auf 747 Millionen Euro zurück.

Die Anleger sind offenbar zuversichtlich, dass Appel das Ruder bei der Paketzustellung tatsächlich herumreißen kann. Die Aktie setzte sich zu Handelsbeginn mit einem Plus von 1,5 Prozent an die Spitze des Dax.

09:28 Uhr

Commerzbank vor dem Abstieg? Anleger nehmen Reißaus

Die Commerzbank verweist auf wachsende Kundenzahlen, Fortschritte beim Konzernumbau und einen wachsenden Gewinn im zweiten Quartal. Das Versprechen, erstmals nach drei Jahren wieder eine Dividende zu zahlen, will die Commerzbank wahrmachen und kündigte für dieses Jahr eine Ausschüttung von 20 Cent je Aktie an.

Was sagen die Anleger dazu? Sie nehmen Reißaus. Commerzbank fallen in der ersten halben Stunde des Xetra-Handels fast 4 Prozent. Ein Börsianer monierte beispielsweise die überraschend schwache Kernkapitalquote von 13 Prozent. Auch an der Entwicklung des wichtigen Firmenkundengeschäfts gibt's was zu meckern. Vor allem aber: Wird die Aktie bei der anstehenden Index-Neusortierung im Dax bleiben können?. Danach sieht es nicht aus. Und ein Abstieg dürfte weitere Kursverluste nach sich ziehen.

09:18 Uhr

Beiersdorf stürzen trotz starkem Wachstum tief

Bei Beiersdorf reichen gute Zahlen und selbst das Anheben der Prognose den Anlegern nicht:

Beiersdorf
Beiersdorf 97,66

Der Nivea-Konzern traut sich nach kräftigen Zuwächsen im ersten Halbjahr einen höheren Jahresumsatz zu. Das Management um Vorstandschef Stefan Heidenreich stellt für 2018 nun ein Umsatzplus von etwa fünf Prozent in Aussicht. Bisher hatte der Dax-Konzern aus Hamburg ein Wachstum von rund vier Prozent erwartet. Die Prognose für die Rendite bekräftigte Beiersdorf. Demnach peilt der Nivea-Hersteller weiter eine um Sondereffekte bereinigte operative Marge in Vorjahreshöhe von 15,4 Prozent an.

Die Aktie, in die die sehr guten Zahlen allerdings offenbar schon eingepreist waren, fällt zu Handelsbeginn mit einem Minus von mehr als 2,5 Prozent ans Ende des Dax.

09:15 Uhr

Dax auf Erholungskurs

Kursgewinne an den Börsen in den USA und Asien ermuntert Anleger zum Einstieg in den deutschen Aktienmarkt.

Dax
DAX 23.596,98

Der Dax gewinnt zur Eröffnung 0,5 Prozent auf 12.657 Punkte. Für den MDax der geht es um 0,32 Prozent auf 26.979,16 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewinnt 0,05 Prozent auf 2940,12 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legt um 0,38 Prozent auf 3496,38 Punkte zu.

Die Titel der Commerzbank rutschen dagegen um bis zu 3,2 Prozent ab. Das Geldhaus machte zwar im abgelaufenen Quartal 272 Millionen Euro Gewinn und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.

Ungeachtet eines Gewinnrückgangs legten die Papiere der Deutschen Post 1,3 Prozent zu. Das überraschend schwache operative Ergebnis werde durch die geringere Steuerquote aufgewogen, urteilte Analyst David Kerstens von der Investmentbank Jefferies.

08:50 Uhr

Ölpreise trotz US-Sanktionen stabil

Die Ölpreise haben sich wenig bewegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Oktober 73,93 US-Dollar. Das waren 18 Cent mehr als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im September stieg um zwei Cent auf 69,03 Dollar.

Das erneute Inkrafttreten von US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran konnte die Ölpreise am Morgen nicht nennenswert bewegen. Ziel ist es nach Worten von US-Präsident Donald Trump, "maximalen wirtschaftlichen Druck" auf das ökonomisch angeschlagene Land auszuüben.

08:07 Uhr

Euro stoppt Talfahrt

Euro / Türkische Lira
Euro / Türkische Lira 48,26

Der Kurs des Euro hat die Talfahrt der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1557 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Zum Wochenauftakt war der Euro noch zeitweise bis auf 1,1530 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Juni.

Weiter auf rasanter Talfahrt ist hingegen die türkische Lira. In der Nacht auf Dienstag mussten erstmals mehr als sechs Lira für einen Euro gezahlt werden. In der Spitze wurde ein Euro für 6,2695 Lira gehandelt. Am Morgen erholte sich der Kurs wieder etwas, auf zuletzt etwa 6,10 Lira für einen Euro.

07:37 Uhr

Shanghai dreht ins Plus

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Fast durchweg im grünen Bereich notieren die Börsen in Ostasien. Allerdings bewegt sich die Börse in Shanghai in einem nervösen Geschäft im Zickzack, da sich der Handelsstreit zwischen den USA und China fortsetzt. Ansonsten wird die Stimmung von den Vorlagen der Wall Street verbessert, wo es am Montag nach oben gegangen war.

In Hongkong geht es um 0,9 Prozent nach oben, angeführt wird der Markt von den Casinobetreibern wie Galaxy Entertainment oder Sands China. Die Aktie des Technologieschwergewichts Tencent verliert dagegen 0,5 Prozent.

An der Börse in Japan steigt der Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 22.620 Punkte. Hier stützt nicht zuletzt die Softbank-Aktie, die nach den am Montag nachbörslich vorgelegten Geschäftszahlen des Beteiligungskonzerns um 6,7 Prozent vorrückt.

Kleinere Gewinne werden an der koreanischen Börse in Seoul verbucht, unterstützt von den Schwergewichten Samsung und SK Hynix. Gegen den Trend abwärts geht es mit dem taiwanischen Markt, obwohl sich Schwergewicht Taiwan Semiconductor von den Verlusten am Montag erholt.

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