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Fundsache, Nr. 4432200 Jahre alte Bleibarren

15.12.2008, 22:40 Uhr

Ein Kölner Unterwasser-Archäologe hat vor der Küste von Ibiza in 39 Metern Tiefe drei mehr als 2200 Jahre alte Bleibarren entdeckt. Die seltenen Fundstücke stammten vermutlich aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, teilte das Archäologische Institut der Universität Köln am Montag mit.

Ein viertes Exemplar war bereits früher als Zufallsfund geborgen worden. Zwei Barren sind dem Kölner Wissenschaftler Marcus Heinrich Hermanns zufolge mit Silbenzeichen des iberischen Alphabets versehen. Vermutlich waren die Barren als Rüstungsgut für Söldnertruppen in der Antike gedacht. Es sei möglich, dass das Blei im zweiten punischen Krieg zwischen Römern und Karthagern zum Einsatz kommen sollte.

Laut Mitteilung des Instituts können die Schriftzeichen zwar nicht gedeutet werden, es sei aber von produktionstechnischen Angaben auszugehen. Das Werkblei stamme nach Metall-Analysen aus einer Bergwerksregion aus Südspanien und sei wohl zuletzt im Osten der iberischen Halbinsel bearbeitet und gekennzeichnet worden, bevor es an Bord eines Frachters gebracht wurde. Dieser havarierte an der Nordküste von Ibiza. Blei war in der Antike vor allem ein Nebenprodukt der Silbergewinnung.