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Bei totaler Sonnenfinsternis Alle 71 Jahre - Teufelskomet 12P/Pons-Brooks kommt auf Stippvisite

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(Foto: picture alliance / MAXPPP)

Der wegen seiner Teufelshörner bekannte Komet 12P/Pons-Brooks leuchtet am Nachthimmel. Alle 70 Jahre zeigt sich der himmlische Wanderer. Dieses Mal glänzt er sogar zur totalen Sonnenfinsternis.

Er ist bekannt als "Millennium-Falke" oder Teufelskomet: Grund sind die hornähnlichen Spitzen von 12P/Pons-Brook. Und er zieht weiterhin Richtung Erde. Am 21. April wird er besonders hell am Nachthimmel zu sehen sein. Dann erreicht der Himmelskörper seinen sonnennächsten Punkt in 117 Millionen Kilometern Entfernung. Aktuell ist der Komet nur mit einem Fernglas oder Teleskop am Nachthimmel sichtbar.

Sein Inneres ist gefüllt mit einer Mischung aus Eis, Staub und Gas, das als Kryomagma bekannt ist und sich nach einer Explosion als Koma um den Kometen legt. Diese Detonationen werden durch Sonnenstrahlen ausgelöst, die auf den Kometen treffen und den inneren Druck des Kerns erhöhen. Das Kryomagma entlädt sich durch Risse in der Hülle des Kerns explosionsartig. Dadurch entstanden die sogenannten Teufelshörner von 12P/Pons-Brooks. Diese konnten bei aktuellen Beobachtungen jedoch nicht mehr erblickt werden. Dafür erscheint der himmlische Wanderer nun in Grün.

Am 21. April ist 12P/Pons-Brooks besinders hell am Nachthimmel.

Am 21. April ist 12P/Pons-Brooks besinders hell am Nachthimmel.

(Foto: REUTERS)

Um den Kometen zu entdecken, empfiehlt es sich, den Blick auf den westlichen Nachthimmel zu werfen. Mit dem Stern Alpha Andromedae als Orientierungspunkt sollte er im März durch die Sternbilder Andromeda, Fische und Widder wandern und voraussichtlich eine Helligkeit zwischen 6,8 und 5,5 mag erreichen. Das macht den 35 Kilometer im Radius messenden Weltraumbrocken nahezu fürs bloße Auge erkennbar.

Der Komet wird bis Anfang April am Nachthimmel auf der Nordhalbkugel zu sehen sein. Im April leuchtet der Komet bei seiner Annäherung an die Sonne immer heller auf. Somit wäre er auch während der Großen Sonnenfinsternis in Nordamerika am 8. April sichtbar. Um den Kometen zu beobachten, empfiehlt es sich, in die lichtärmeren Vororte zu fahren, ein Teleskop zu nutzen und die Mondphase zu berücksichtigen. Während der Vollmondphase (25. März) wird es schwierig, den Kometen zu sehen. Besser geeignet ist die Neumondzeit (8. April) wegen der fehlenden Lichtreflexion des Erdtrabanten. Der Komet kann die ganze Nacht über beobachtet werden.

Der Komet 12P/Pons-Brooks hat eine Umlaufzeit von etwa 70,7 Jahren um die Sonne. Der Erde kommt der Himmelskörper am 2. Juni am nächsten. Wobei wir hier immer noch von stolzen 232 Millionen Kilometern sprechen. Zu diesem Zeitpunkt ist er allerdings von Deutschland aus nicht mehr zu sehen. Auf der Südhalbkugel stehen die Chancen allerdings besser.

Entdeckt wurde der Himmelskörper 1812 vom erfolgreichsten Kometensucher aller Zeiten: Jean-Louis Pons. Neben etlichen Kometen ist auch ein Mondkrater nach dem französischen Astronomen benannt. Der zweite Namensgeber ist der US-Amerikaner William Robert Brooks, der ihn in der darauffolgenden Sonnenumrundung 1883 wiederentdeckte.

Quelle: ntv.de

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