Freund oder Feind Falter verwechseln Liebesrufe
11.03.2010, 11:52 UhrDie Eulenfalter-Weibchen verfallen durch die Paarungsrufe der Männchen in eine Starre, weil sie die Signale nicht vom Echolot feindlicher Fledermäuse unterscheiden können. Die männlichen Tiere nutzen diese Unfähigkeit aus und begatten die erstarrten Weibchen.
Für weibliche Eulenfalter sind die Ultraschall-Paarungsrufe der Männchen nicht von den Echolot-Signalen insektenfressender Fledermäuse zu unterscheiden. Um den vermeintlichen Fressfeind zu entgehen, verfallen sie in eine regungslose Starre – und werden damit zur leichten "Liebesbeute". Dies berichtet ein japanisch-dänisches Forscherteam in den "Biology Letters" der britischen Royal Society.
Einige Schmetterlinge können die Ultraschallrufe von Fledermäusen wahrnehmen. Andere produzieren selbst Ultraschall. Wachsmotten zum Beispiel nutzen diese Signale bei der Balz, Tigermotten senden Ultraschall, um Fledermäuse zu stören und sie vom Angriff abzuhalten.
Paarung mit stummen Männchen
Die Forscher um Yukio Ishikawa von der University of Tokyo (Tokio/Japan) zerstörten bei einigen Männchen des zu den Eulenfaltern zählenden Asiatischen Baumwollwurms (Spodoptera litura) das Ultraschall-produzierende Organ. Dann setzten sie die Tiere in einen Käfig mit paarungsbereiten Weibchen. Spielten sie nun Ultraschall-Paarungsrufe vom Band ab, paarten sich die Weibchen mit den stummen Männchen.
Allerdings taten sie dies auch, wenn die Forscher Ultraschallrufe von Fledermäusen erklingen ließen: Für die Weibchen waren die Laute scheinbar nicht zu unterscheiden. Die Männchen nutzen also die Unfähigkeit der Weibchen aus, die Ultraschall-Laute der Fledermäuse von jenen der Männchen zu unterscheiden, schreiben die Forscher.
Quelle: ntv.de, dpa