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Linkes Ohr und Schizophrenie Forscher sehen Zusammenhang

Neue Forschungsresultate deuten darauf hin, dass Mittelohrerkrankungen mit der Entstehung von Schizophrenie in Zusammenhang stehen. "Die Ergebnisse zeigen, dass eine vorhergehende Mittelohrerkrankung die Gefahr, an Schizophrenie zu erkranken, offenbar um mehr als das 3-fache erhöht", berichtet Dr. Christa Roth-Sackenheim und verweist dabei auf eine Studie von britischen Forschern um Peter Mason, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins British Journal of Psychiatry veröffentlicht wurde.

Die Studie umfasste 84 Menschen, die an Schizophrenie litten und in der Region West Lancashire lebten. Die Daten jedes dieser Patienten wurden mit jeweils 4 gesunden Studienteilnehmern verglichen, die gleich alt waren, das gleiche Geschlecht hatten und zu einer ähnlichen Zeit innerhalb des Jahres geboren wurden. Damit wurde ein möglicher Effekt durch Geburten im Winter, die eine Anfälligkeit für Schizophrenie erhöhen können, ausgeschlossen. "Es zeigte sich, dass der Anteil derjenigen Studienteilnehmer, die früher von einer Erkrankung des Mittelohrs betroffen gewesen waren, bei den an Schizophrenie erkrankten Menschen wesentlich höher war als bei den gesunden Personen.

Somit ergab sich in der Studie durch eine Mittelohrerkrankung ein 3,6-fach erhöhtes Risiko, eine Schizophrenie zu entwickeln", erklärt Dr. Roth-Sackenheim. "Akustische Halluzinationen bei einer Schizophrenie waren ebenfalls mit einer vorhergehenden Mittelohrerkrankung assoziiert." Die Studie zeigt außerdem, dass die Gefahr einer Schizophrenie höher war, wenn das linke Ohr erkrankt war, als wenn das rechte oder beide Ohren betroffen waren. "Die Ergebnisse legen insgesamt nahe, dass Mittelohrerkrankungen einen von vielen Faktoren darstellen, die die Anfälligkeit für die Entwicklung einer Schizophrenie erhöhen", sagt die BVDPVorsitzende. "Der Zusammenhang wird in weiteren Untersuchungen näher erforscht werden müssen."

Quelle: ntv.de

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