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Eisige Schatzkammer Antarktis Forscher vermuten Diamanten-Vorkommen

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(Foto: imago stock&people)

Australische Forscher entdecken unter der dicken Eisschicht der Antarktis erstmals Indizien für Diamanten-Vorkommen. Neue Begehrlichkeiten um die Hoheitsansprüche auf den siebten Kontinent sind damit programmiert.

Antarktische Küste mit erloschenem Vulkan.

Antarktische Küste mit erloschenem Vulkan.

(Foto: dpa)

Forscher haben in der Antarktis Hinweise auf Lagerstätten von Diamanten gefunden. Die vorwiegend australischen Geowissenschaftler entdeckten in den Prince Charles Mountains im Osten des Kontinents Kimberlit-Gestein, das Diamanten enthalten kann. Die im Fachblatt "Nature Communications" vorgestellte Studie dürfte die Begehrlichkeiten für das bislang geschützte Gebiet steigern.

Diamanten werden unter ungeheurem Druck und starker  Hitze im Erdmantel in mindestens 150 Kilometern Tiefe gepresst. Durch vulkanische Aktivitäten können sie nach oben in die Erdkruste gelangen. Meist finden sie sich in magmatischem Kimberlit-Gestein. Dieses wurde auf allen größeren Kontinenten gefunden, in die sich der Urkontinent Gondwana aufspaltete - in Afrika, Indien, Südamerika und Australien, nicht aber in der Antarktis.

Förderung von Bodenschätzen bis 2041 verboten

Ein ungeschliffener Rohdiamant - das Muttergestein ist der Kimberlit. Innerhalb dieses Gesteins wandelt sich der Kohlenstoff zu Diamanten um.

Ein ungeschliffener Rohdiamant - das Muttergestein ist der Kimberlit. Innerhalb dieses Gesteins wandelt sich der Kohlenstoff zu Diamanten um.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Forscher um Gregory Yaxley von der Australian National University berichten nun von drei Kimberlit-Proben, die von den Südosthängen des Mount Meredith im Norden der Prince Charles Mountains stammen. Das Gestein ist etwa 120 Millionen Jahre alt. Zu jener Zeit drifteten der indische Subkontinent und Australien-Antarktis auseinander, wobei der Vorläufer des Indischen Ozeans entstand. Bei diesem tektonischen Prozess drang das Kimberlit-Gestein offenbar entlang des 700 Kilometer langen Lambert-Grabens - wo die Erdkruste besonders dünn ist - an die Oberfläche.

Der Fund dürfte das kommerzielle Interesse an der Ausbeutung der Antarktis erhöhen. Die Förderung von Bodenschätzen ist dort durch das 1991 abgeschlossene Madrider Protokoll für 50 Jahre untersagt - vorerst also bis 2041.

Quelle: ntv.de, sni/dpa

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